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Verdi bestreikt Briefzentren der Post

Wer auf einen dringenden Brief wartet, der muss sich vielleicht etwas in Geduld üben. Denn Verdi rührt mal wieder die Streiktrommel und nimmt diesmal Briefzentren ins Visier.

Solche Warnstreik-Zelte vor Post-Standorten dürften bundesweit zu sehen sein. (Archivbild)
Foto: Wolf von Dewitz/dpa

In dem Tarifkonflikt bei der Deutschen Post übt die Gewerkschaft Verdi mit Warnstreiks Druck auf die Arbeitgeber aus. Die Mitarbeiter in bundesweit ausgewählten Briefzentren wurden am Dienstag zur Arbeitsniederlegung aufgefordert, teilte Verdi in Berlin mit. Es handelt sich unter anderem um Briefzentren in Heilbronn, Mannheim, Freiburg und Offenburg (Baden-Württemberg) sowie in Köln, Bonn, Hagen und Siegen (NRW).

Die Sendungen werden in Briefzentren sortiert und anschließend an Zustellstützpunkte weitergeleitet, wo Postboten die Briefe entgegennehmen und zustellen. Letzte Woche hat Verdi an drei Tagen bereits andere Standorte der zur Logistikfirma DHL gehörenden Post bestreikt.

Die Auswirkungen des Warnstreiks am Dienstag werden erst am Mittwoch für die Verbraucher spürbar sein. Die Zustellstützpunkte wurden bereits vor Streikbeginn beliefert und die Briefträger arbeiteten normal weiter. Am Mittwoch werden jedoch in den Zustell-Standorten weniger Briefe als üblich erwartet – daher könnten einige Briefkästen leer bleiben.

Verdi fordert kräftige Lohnerhöhung

Die Gewerkschaft verlangt eine Lohnerhöhung von sieben Prozent für die etwa 170.000 Tarifbeschäftigten der Post in Deutschland. Zusätzlich sollen sie drei zusätzliche Urlaubstage erhalten. Verdi-Mitglieder sollen sogar vier zusätzliche Urlaubstage erhalten. Die Gewerkschaft begründet ihre Forderung mit den gestiegenen Lebenshaltungskosten und der zunehmenden Arbeitsbelastung, die mehr Freizeit und damit auch mehr Erholung notwendig machen.

Der Post gehen die Forderungen zu weit, sie fordert eine wirtschaftlich tragfähige Tariferhöhung. Dabei verweist das Unternehmen auf die im Digitalzeitalter schrumpfenden Briefmengen und den hohen Investitionsbedarf. Der Spielraum für Lohnerhöhungen sei «sehr gering», hieß es vom Unternehmen. Die Post kündigte an, in der nächsten, am 12. Februar startenden Tarifrunde ein Angebot vorzulegen.

«Statt darauf zu beharren, dass die Forderungen nicht finanzierbar sind, sollten die Arbeitgeber lieber genau zuhören», sagte Gewerkschafter Thomas Großstück. «Die Beschäftigten wissen am besten, wie man die Arbeit entlastender und damit auch attraktiver gestalten kann und was faire Bezahlung bedeutet.»

dpa