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Verdi: Bund darf Commerzbank-Übernahme nicht zulassen

Die Gewerkschaft fordert den Bund zu Widerstand gegen die italienische Unicredit auf. Sie befürchtet den Abbau von zwei Drittel der Jobs bei Deutschlands zweitgrößter Privatbank.

Hessens Ministerpräsident Rhein zeigt sich "irritiert" über Verkauf der Commerzbank-Anteile (Archivbild).
Foto: Helmut Fricke/dpa

Die Gewerkschaft Verdi und der Gesamtbetriebsrat der Commerzbank fordern den Bund auf, Widerstand zu leisten, um eine Übernahme durch die italienische Unicredit zu verhindern. Die Bundesregierung sollte sich gemäß einer gemeinsamen Erklärung der Arbeitnehmervertreter für eine starke, unabhängige Commerzbank einsetzen.

«Der Bund darf keine weiteren Anteile an der Commerzbank abgeben, sondern muss sich klar für den Erhalt der Commerzbank als eigenständiges Institut positionieren, auch und gerade im Interesse der deutschen Wirtschaft», forderte Verdi-Chef Frank Werneke. 

Sollte es zu einem Deal mit der Unicredit kommen, so könnten laut dem Vorsitzenden des Commerzbank-Gesamtbetriebsrats, Uwe Tschäge, “zwei Drittel der Arbeitsplätze wegfallen”, wie er der Nachrichtenagentur Bloomberg mitteilte. Die Bundesregierung hat die Möglichkeit, eine solche Übernahme zu verhindern. Der stellvertretende Aufsichtsratschef der Commerzbank forderte, dass der Bund “keine übereilten Entscheidungen beim Verkauf weiterer Commerzbank-Aktien treffen” sollte.

Laut eigenen Angaben hatte die Commerzbank Ende Juni weltweit etwa 38.700 Vollzeitstellen, davon über 25.000 in Deutschland.

Die Unicredit hat die Gelegenheit genutzt, den schrittweisen Ausstieg des Bundes bei der Commerzbank zu übernehmen und ist überraschend mit einer großen Beteiligung bei dem Dax-Konzern eingestiegen. Die Italiener besitzen neun Prozent der Aktien. Infolgedessen gab es Kritik am Bund, der anscheinend überrascht war, als die Unicredit einstieg. Das Bundesfinanzministerium plant nun, die neue Situation zu prüfen. Der mögliche Verkauf weiterer Commerzbank-Aktien unterliegt einer Sperrfrist bis Anfang Dezember.

Die Betriebsräte planen laut Tschäge, im Oktober und November Betriebsversammlungen zu diesem Thema abzuhalten. Es hat bisher noch keinen direkten Austausch zwischen Betriebsrat und Politikern in dieser Angelegenheit gegeben.

dpa