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Verdi ruft für Freitag zu Warnstreiks bei Ikea und Metro auf

Ikea-Kunden müssen am Freitag möglicherweise längere Wartezeiten in Kauf nehmen. Bei bundesweiten Streikaktionen nimmt die Gewerkschaft Verdi diesmal den Möbelhändler in den Mittelpunkt.

Ikea-Kunden müssen am Freitag möglicherweise längere Wartezeiten in Kauf nehmen.
Foto: Oliver Berg/dpa

Im festgefahrenen Tarifkonflikt ruft die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten im Einzel- und Großhandel erneut zu einem bundesweiten Streiktag auf. An diesem Freitag sollen dabei vor allem die Unternehmen Ikea und Metro AG in den Fokus genommen werden, wie Verdi am Donnerstag ankündigte. Deutschlandweit sind Aktionen und Kundgebungen in Innenstädten oder bei den bestreikten Handelsunternehmen geplant – unter anderem in Hamburg, Berlin, Erfurt, Kassel, Nürnberg, Neuss und Bremen.

«Beide Unternehmen haben ein großes Gewicht in den Tarifkommissionen der Arbeitgeber und nutzen dies nicht, um die Tarifverhandlungen hin zu einem Abschluss voranzutreiben», sagte Verdi-Bundesvorstand Silke Zimmer. Sie forderte, gemeinsam nach Lösungen am Verhandlungstisch zu suchen, «um so zu einem erfolgreichen Tarifabschluss beizutragen». 

Der Möbelhändler Ikea erwartet keine signifikanten Auswirkungen durch die Warnstreiks. Laut einer Sprecherin konnte der Geschäftsbetrieb bei Verdi-Protestaktionen in den vergangenen Monaten immer aufrechterhalten werden. Lediglich vereinzelt kam es zu kleinen Störungen, wie längeren Wartezeiten für Kunden an Kassen und Warenausgaben.

Händler haben während der Verhandlungen die Löhne erhöht

Die Tarifverhandlungen für die etwa fünf Millionen Beschäftigten im Einzelhandel werden in den Bundesländern geführt und kommen seit Monaten kaum voran. Auch zahlreiche Warnstreiks und Spitzengespräche auf Bundesebene konnten die verfahrene Situation nicht verändern.

Verdi fordert im Einzelhandel unter anderem in allen Regionen mindestens 2,50 Euro mehr pro Stunde und eine Laufzeit von einem Jahr. Je nach Land kommen weitere Forderungen hinzu. Die Arbeitgeber hatten zuletzt eine Tarifsteigerung von insgesamt 10,24 Prozent bei zwei Jahren Laufzeit angeboten, dazu eine Inflationsausgleichsprämie von 750 Euro sowie ein tarifliches Mindestentgelt.

Anfang März hatten mehrere Handelsunternehmen, darunter auch Ikea, verkündet, dass sie die Gehälter ihrer Mitarbeiter erhöhen würden. Sie folgten damit einer Empfehlung des Handelsverbands Deutschland (HDE), die Löhne vor einem offiziellen Tarifabschluss freiwillig anzuheben und später mit dem Tarifabschluss zu verrechnen. Die Gewerkschaft Verdi hatte diese Vorgehensweise scharf kritisiert.

dpa