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Verschuldeter Baywa steht mehrjährige Sanierung bevor

Die Baywa steckt in einer tiefen Krise. Die Gesundung wird voraussichtlich Jahre dauern.

Die Baywa leidet unter einem Schuldenberg von mehr als fünf Milliarden Euro.
Foto: David-Wolfgang Ebener/dpa

Der hoch verschuldeten Baywa steht eine mehrjährige Sanierung bevor. Eine schnelle Gesundung des Münchner Traditionsunternehmens ist offensichtlich nicht zu erwarten. Das geht aus einer Börsenpflichtmitteilung der Baywa hervor. Die Gutachter der Unternehmensberatung Roland Berger kommen im ersten Entwurf ihrer Empfehlungen zu dem Ergebnis, dass die Baywa «unter bestimmten Voraussetzungen saniert und mittelfristig ihre operative Wettbewerbs- und Renditefähigkeit wieder hergestellt werden kann». Voraussetzung der Sanierung ist demnach eine mehrjährige Restrukturierung. 

Sparpaket und Verkleinerung

Dies beinhaltet «zahlreiche operative Einsparmaßnahmen» und den Verkauf einzelner Geschäftsbereiche. Vorstandschef Marcus Pöllinger hatte bereits auf der Hauptversammlung im Juni einen sozialverträglichen Stellenabbau angekündigt. Welche Unternehmensteile verkauft werden können beziehungsweise sollen, teilte das Unternehmen nicht mit. Laut «Handelsblatt» würde die Baywa gern ihren Mehrheitsanteil an der Ökostromtochter Baywa r.e. an den Schweizer Mitgesellschafter EIP veräußern. Vom Unternehmen bestätigt ist das nicht. 

Der Vorstand ist optimistisch, dass die Verhandlungen über das Sanierungskonzept mit den kreditgebenden Banken und anderen maßgeblichen Beteiligten erfolgreich abgeschlossen werden können. Es ist noch unklar, ob auch personelle Konsequenzen im Baywa-Vorstand folgen werden.

Schuldenberg drückt

Die Baywa kämpft mit einem Schuldenberg von über fünf Milliarden Euro an lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten. Die schwache Weltkonjunktur hat alle Geschäftsbereiche des Unternehmens beeinträchtigt. Vor zwei Wochen wurde der auf Sanierungen von Krisenunternehmen spezialisierte Berater Michael Baur als Generalbevollmächtigter eingesetzt. Mitte August erhielt der Konzern eine kurzfristige Finanzspritze von mehr als einer halben Milliarde Euro von Gläubigerbanken und Hauptaktionären. Der Großteil des Hilfspakets besteht aus Krediten in Höhe von knapp 400 Millionen Euro. Es wird jedoch ein langfristiges Programm benötigt. Im September 2025 läuft unter anderem ein Konsortialkredit mit einem Rahmen von bis zu zwei Milliarden Euro aus.

[Baywa vor mehrjähriger Sanierung,Operative Einsparmaßnahmen und Verkauf von Geschäftsbereichen geplant. Konzeptverhandlungen sollen erfolgreich sein, personelle Konsequenzen ungewiss.]

 

 

dpa