Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Verteidiger fordern Freispruch im VW-Dieselprozess

Ankläger scharf kritisiert, Vorträge dauern mehrere Stunden – Ausgang ungewiss.

Im Strafprozess gegen vier Angeklagte im VW-Abgasskandal werden in diesen Tagen die Plädoyers der Verteidigung gehalten. (Archivbild)
Foto: Michael Matthey/dpa-Pool/dpa

Im Strafprozess zur VW-Dieselaffäre gegen vier frühere Manager und Ingenieure streben die Verteidiger eines Angeklagten an, einen Freispruch für ihren Mandanten zu erreichen. Diese Ankündigung wurde vom Anwaltsteam des ehemaligen Leiters der Aggregate-Entwicklung bei VW am Braunschweiger Landgericht gemacht. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von vier Jahren für den 59-Jährigen gefordert.

Die Verteidiger des Angeklagten griffen am Montag die Arbeit der Ankläger scharf an. Eine Anwältin bezeichnete Argumente der Staatsanwalt als zynisch und sprach von teils unsinnigen Behauptungen. Die Vorwürfe seien nicht zu verifizieren, sagte ein Kollege. Die Anwälte kündigten an, dass allein die Vorträge für ihren Mandanten noch mehrere Stunden dauern werden. Es blieb zunächst offen, ob das erste Plädoyer am Montag abgeschlossen wird.

Die vier ehemaligen Manager und Ingenieure sind seit September 2021 vor einer Wirtschaftsstrafkammer in der niedersächsischen Stadt. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft wurden sie des Betrugs überführt. Die Ankläger forderten daher Strafen zwischen vier Jahren Gefängnis und zwei Jahren auf Bewährung.

Im September 2015 wurde in den USA bekannt, dass VW in großem Umfang ein Täuschungsprogramm verwendet hatte, das Abgastests erkannte und nur dann die volle Reinigung der Emissionen aktiviert.

Ursprünglich war geplant, dass der ehemalige Volkswagen-Chef Martin Winterkorn mit auf der Anklagebank sitzt. Sein Verfahrensteil wurde jedoch bereits vor dem Beginn im September 2021 aus gesundheitlichen Gründen abgetrennt.

dpa