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Verunsicherte Verbraucher legen ihr Geld auf die hohe Kante

Die Sparneigung der Menschen in Deutschland wirkt derzeit als zusätzlicher Bremsschuh für die Wirtschaft. Viele glauben dennoch an eine baldige Wende.

Die Verbraucher in Deutschland halten ihr Geld zusammen, ergab die jüngste Studie zum Konsumklima. (Archivbild)
Foto: Daniel Karmann/dpa

Die Deutschen halten ihr Geld zusammen und bremsen so einen Aufschwung durch mehr Konsum teilweise aus. «Vor allem eine steigende Sparneigung verhindert, dass das Konsumklima seine Erholung fortsetzen kann», heißt es in der neuesten Konsumklimastudie der Nürnberger Konsumforschungsinstitute GfK und NIM für den Monat Juni. Das Konsumklima geht in der Prognose für Juli somit leicht um 0,3 Punkte auf -20,3 Zähler zurück.

Verunsicherte Verbraucher

«Nach zuvor drei Anstiegen in Folge muss das Konsumklima damit wieder einen kleinen Dämpfer hinnehmen», sagte Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM. Die gestiegene Sparneigung mache die positiven Impulse durch verbesserte Einkommensaussichten und gestiegene Konjunkturerwartungen wieder zunichte. Eine hohe Sparneigung der Konsumenten sei auch Ausdruck ihrer anhaltenden Verunsicherung und damit fehlender Planungssicherheit. 

Hoffen auf Erholung

Von Verbrauchern wird jedoch ein Anstieg der Signale für eine Erholung der deutschen Wirtschaft in den nächsten Monaten wahrgenommen. Nach einem klaren Plus von sieben Zählern steigt der Konjunkturindikator auf 20,1 Punkte. Dies ist der höchste Wert seit Beginn des Krieges in der Ukraine, wie von den Instituten mitgeteilt. Im Februar 2022 wurden 24,1 Punkte gemessen.

«Viele Konsumenten gehen offenbar davon aus, dass sich die Konjunktur im weiteren Verlauf des Jahres 2025 erholen wird», heißt es von NIM und GfK. Diese Hoffnung gründet vor allem auf den in Berlin beschlossenen Milliardenspritzen für Infrastruktur und Verteidigung. Der Optimismus werde durch die Konjunkturprognosen der wichtigsten deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute gestützt. 

In Auftrag der Brüsseler EU-Kommission werden jeden Monat 2.000 Verbraucher befragt. Für die aktuelle Studie fand die Befragung zwischen dem 30. Mai und dem 11. Juni statt.

dpa