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Deutsche Dax-Konzerne steigern Umsatz trotz schwieriger Lage

Trotz politischer und wirtschaftlicher Herausforderungen verzeichneten die deutschen Dax-Konzerne im Frühjahr höhere Umsätze, während einige Börsenschwergewichte Umsatzeinbußen verzeichneten.

Der Zollstreit sorgt für Umsatzeinbußen, aber viele Dax-Konzerne verdienen trotzdem noch gut. (Symbolbild)
Foto: Boris Roessler/dpa

Die meisten der 40 Dax-Konzerne haben trotz Zollstreits und Konjunkturflaute im Frühjahr mehr Umsatz und Gewinn erzielt als im Vorjahr. Allerdings haben einige Börsenschwergewichte aufgrund der schwierigen politischen und wirtschaftlichen Lage im zweiten Quartal deutliche Einbußen verzeichnet, wie eine Analyse von EY zeigt. Auf dem US-Markt erwartet EY aufgrund der höheren Einfuhrzölle in den kommenden Monaten Umsatzrückgänge in Milliardenhöhe für die exportorientierte deutsche Industrie.

US- und China-Geschäft läuft für viele Firmen schlechter

Im zweiten Quartal 2025 belief sich der Umsatz der Unternehmen in der ersten deutschen Börsenliga laut Berechnungen auf etwa 434,6 Milliarden Euro. Dies entsprach fast zwei Prozent oder etwa 8,2 Milliarden Euro weniger als im Vorjahr. Insbesondere in den USA und China lief das Geschäft für viele Unternehmen schlechter.

Die höchsten Umsatzrückgänge wurden von RWE und den Automobilherstellern Porsche, Mercedes-Benz und BMW gemeldet. Im Gegensatz dazu verzeichneten 20 der analysierten Unternehmen steigende Einnahmen, wobei der Triebwerkhersteller MTU Aero Engines mit einem Plus von 20 Prozent am stärksten zulegte.

Trotz Gewinnrückgangs in Summe kein schlechtes Quartal

Laut der Analyse sank der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) der 40 Unternehmen im Deutschen Aktienindex innerhalb eines Jahres um 3,3 Prozent auf etwa 46,9 Milliarden Euro. Trotzdem war dies der dritthöchste Wert, der jemals in einem zweiten Quartal verzeichnet wurde.

Im Gegensatz dazu verzeichneten alle im Dax notierten Autohersteller einen Rückgang des operativen Gewinns im zweistelligen Prozentbereich, wie aus der EY-Übersicht hervorgeht. Im Vergleich zum Vorjahresquartal konnten jedoch 24 Unternehmen steigende Gewinne verzeichnen, angeführt von Siemens Energy mit einem beeindruckenden Zuwachs von 1.553 Prozent. Den höchsten operativen Gewinn erzielte erneut die Deutsche Telekom mit gut 6,6 Milliarden Euro – hauptsächlich aufgrund ihres starken US-Geschäfts.

Autohersteller im Zoll- und Elektro-Stress

Sorge bereitet die Autoindustrie, die neben höheren US-Zöllen mit starker chinesischer Konkurrenz bei Elektroautos zu kämpfen hat. EY-Experte Jan Brorhilker rechnet mit einer Reduzierung der Produktionskapazitäten «bis hin zu Werkschließungen und Stellenabbau in größerem Umfang» in der Branche.

Bis zum 30. Juni 2025 waren bei den 34 Dax-Konzernen, deren Angaben in die EY-Auswertung einflossen, insgesamt 3,49 Millionen Menschen beschäftigt. Dies entsprach einer Verringerung um gut 30.000 im Vergleich zum Vorjahr. 14 Unternehmen reduzierten ihre Belegschaft, während 20 zum Stichtag mehr Mitarbeiter hatten als im Vorjahr.

dpa