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Weihnachtsgeschenke in Deutschland: Einzelhändler erwarten bescheidenes Geschäft

Ein Großteil der Händler ist pessimistisch, nur wenige erwarten gute Umsätze. Verbraucher zeigen sich jedoch konsumfreudig laut Konsumklima-Indikator.

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Die weihnachtlich geschmückte Innenstadt von Hannover. Viele Einzelhändler fürchten in diesem Jahr ein schlechtes Weihnachtsgeschäft. (Symbolbild)
Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Wegen der wirtschaftlichen Dauerkrise in Deutschland werden die Weihnachtsgeschenke in diesem Jahr in vielen Familien voraussichtlich ein wenig bescheidener ausfallen: Nur eine Minderheit von 10 Prozent der Einzelhändler erwartet nach einer Unternehmensumfrage des Münchner Ifo-Instituts ein gutes Weihnachtsgeschäft. Knapp die Hälfte rechnet demnach mit durchschnittlichen Umsätzen, ein Viertel erwartet ein schlechtes Geschäft. «Viele Händler gehen ohne große Hoffnung in die wichtigste Verkaufsphase des Jahres», sagte Ifo-Umfrageleiter Klaus Wohlrabe. 

Etwa 42 Prozent der Befragten erwarten eine Verschlechterung im Vergleich zum Vorjahr. Besonders pessimistisch sind die Spielwarengeschäfte, während laut Ifo die Buchhändler mehrheitlich optimistisch sind. Das Ifo-Institut befragt monatlich mehrere tausend Unternehmen für seine Konjunkturerhebungen.

Konsumklima auf Vorjahresniveau

Zu einer etwas anderen Bewertung kommen die Nürnberger Forschungsinstitute GfK und NIM, die sich das Konsumklima aus Sicht der Käuferinnen und Käufer ansehen. Die Verbraucher seien in einer vergleichbaren Konsumlaune wie im vergangenen Jahr, sagte der NIM-Konsumexperte Rolf Bürkl. «Dies ist auch für den Einzelhandel mit Blick auf das Jahresendgeschäft eine gute Nachricht.» Im Vergleich zum Vormonat prognostiziert der Konsumklima-Indikator der Forschungsinstitute für Dezember einen Anstieg um 0,9 Zähler auf -23,2 Punkte.

Die Anschaffungsneigung – also die Bereitschaft, in näherer Zukunft größere Dinge zu kaufen – stieg um 3,3 Zähler auf -6,0 Punkte. Zugleich ging die Sparneigung um 2,1 Zähler auf 13,7 Punkte zurück. Verschlechterte Einkommensaussichten verhinderten aber eine stärkere Erholung, hieß es. «Das zeigt auf der einen Seite eine gewisse Stabilität bei der Konsumstimmung, andererseits aber auch, dass die Konsumenten kurzfristig keine durchgreifende Erholung erwarten», bilanzierte Bürkl.

Im Vergleich über einen längeren Zeitraum zeigt das Konsumklima weiterhin niedrige Werte. Vor der Corona-Pandemie befand sich der Indikator stabil im positiven Bereich.

dpa