Vodafone startet virtuelle Rettungsgasse im Mobilfunk für multimediale Inhalte und prioritäre Verbindungen bei Bedarf. Neue Technologie ermöglicht Datenübertragungen von Fotos und Videos.
Neues Sicherheitsnetz für Rettungskräfte bei Vodafone Deutschland

Der Netzbetreiber Vodafone Deutschland hat ein neues Sicherheitsnetz für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste aktiviert. Das bisherige Tetra-Netzwerk ist veraltet, basiert auf 2G-Funk und wird für Funkgespräche genutzt. Die neue Technologie ermöglicht jedoch Datenübertragungen – beispielsweise Fotos oder Videos von Verdächtigen oder Vermissten über Smartphones und andere Technologien.
«Wir starten eine virtuelle Rettungsgasse im Mobilfunk», sagt Vodafone-Deutschlandchef Marcel de Groot. «Sie ist besonders sicher und wird in unseren LTE- und 5G-Netzen gebildet.» Der Behördenfunk werde um multimediale Inhalte erweitert.
Es steht so viel Bandbreite zur Verfügung, wie gerade benötigt wird – selbst bei Fußballspielen oder Konzerten in Stadien mit Zehntausenden Menschen. Die Diensthandys der Rettungskräfte werden virtuell markiert, wodurch ihnen im Netz Vorrang eingeräumt wird. Das Vorgehen basiert auf der MCX-Technologie, das Kürzel steht für «Mission Critical Communications».
Polizei-Handys haben Vorrang
Beim MCX handelt es sich nicht um sogenanntes Network Slicing, bei dem ein Netzbereich herausgeschnitten und einem priorisierten Dienst zur Verfügung gestellt wird – das Network Slicing muss im Voraus festgelegt werden. Die MCX-Technologie ist jedoch auch bei spontanen Entwicklungen wirksam – zum Beispiel bei einem Terroranschlag, wenn sich danach Tausende von Menschen in der Umgebung informieren oder ihre Familie anrufen möchten. Der Datenbedarf steigt enorm an und das Netz ist überlastet. Selbst in solchen Fällen können Polizisten ihre Handys noch gut nutzen, da das Netz ihre Verbindungen als prioritär erkennt.
Sicherheitskräfte in einigen Bundesländern werden in Kürze erste Funktionen der neuen Infrastruktur nutzen. Es wurde nicht mitgeteilt, um welche Bundesländer es sich handelt. Im Laufe des Jahres sollen weitere Funktionen hinzukommen. Zukünftig wird die MCX-Technologie auch in anderen europäischen Ländern für das virtuelle Sicherheitsnetz eingesetzt werden können.