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Vogelgrippe greift auf immer mehr Geflügel-Betriebe über

Allen Schutzvorkehrungen zum Trotz erfasst die Vogelgrippe immer mehr Betriebe mit Nutzgeflügel. Mehrere Hunderttausend Hühner, Enten, Gänse und Puten wurden schon präventiv getötet.

Nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts sind immer mehr Geflügelhaltungen in Deutschland von der Geflügelpest betroffen. In Betrieben in neun Bundesländern gab es bislang Seuchenausbrüche. (Symbolbild).
Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Die Vogelgrippe hat mittlerweile Geflügelfarmen in neun Bundesländern erreicht, in denen alle Tiere zur Seuchenprävention getötet werden mussten. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) in Greifswald gab bekannt, dass seit Anfang September bundesweit 41 Vogelgrippe-Ausbrüche in kommerziellen Geflügelhaltungen verzeichnet wurden. Die Zahl stieg im Vergleich zum Vortag um sechs.

Dies verdeutlicht die nach wie vor sehr dynamische Entwicklung bei der Verbreitung der Tierseuche, sagte eine Sprecherin des Instituts. Über 500.000 Nutztiere wurden in den letzten zwei Monaten in den von der Geflügelpest betroffenen Betrieben getötet. Täglich werden neue Fälle gemeldet.

Die meisten bestätigten Infektionen in Geflügelhaltungen wurden bisher in Niedersachsen verzeichnet. Danach folgten Brandenburg mit 7, Mecklenburg-Vorpommern mit 6, Schleswig-Holstein mit 5 und Thüringen mit 4. Laut Loeffler-Institut gab es in Nordrhein-Westfalen 3, in Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz jeweils einen betroffenen Betrieb.

Auch viele Zugvögel Opfer der Geflügelpest

Die Vogelgrippe, auch bekannt als Geflügelpest, ist eine Infektionskrankheit, die bei vielen Vogel- und Geflügelarten oft tödlich verläuft. Laut Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts fordert sie weiterhin Opfer unter Wildvögeln. Im Referenzlabor wurde bei 206 eingesandten Tierkadavern das hochansteckende Vogelgrippe-Virus H5N1 nachgewiesen. Die Anzahl der verendeten Tiere ist um ein Vielfaches höher.

Die Vogelgrippe hatte vor allem unter Kranichen ein Massensterben verursacht. In Brandenburg wurden allein mehrere Tausend tote Tiere gefunden.

Nachdem tote Kraniche mit H5N1 gefunden wurden, verhängten das Saarland und Hamburg als erste Bundesländer eine landesweite Stallpflicht für Nutzgeflügel. Dies dient dazu, das Risiko zu verringern, dass die Geflügelpest auf Zucht-, Mast- und Hausgeflügelbestände übergeht. In anderen Bundesländern ist die Stallpflicht regional begrenzt.

dpa