Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

VW erwartet «Playoffs» in China

China ist der wichtigste Automarkt der Welt. Mittlerweile mischen allerdings nicht mehr nur reine Fahrzeughersteller mit. Volkswagen rechnet mit starker Konkurrenz.

Volkswagen stellte am Vorabend der Automesse neue Modelle vor.
Foto: Johannes Neudecker/dpa

Volkswagen erwartet mit der zunehmenden Konkurrenz großer Tech-Unternehmen auf dem chinesischen Automarkt verschärften Wettbewerb. «Das macht uns das Leben nicht leichter», sagte Volkswagen-Vorstandmitglied für China, Ralf Brandstätter, in Shanghai. VW sehe sich aber mit seinem Stand der Technik für China gegen die Konkurrenz gut aufgestellt und in der Lage, seinen Teil des Marktes zu übernehmen. 

«Aus meiner Sicht beginnt jetzt die Playoff-Saison», sagte Brandstätter in Bezug auf im Sport übliche Ausscheidungsspiele. Manche Marktteilnehmer könnten aufholen, aber nicht alle würden überleben, sagte er. 

Neue VW-Modelle

Die Volkswagen-Gruppe, zu dem auch die Marken Audi und Porsche gehören, hatte für die am Mittwoch beginnende Automessen in Shanghai eine große Produktoffensive angekündigt. Am Vorabend zeigte der Konzern fünf Weltpremieren. Drei Fahrzeuge stellt VW in Shanghai als «Showcars», also seriennahe Fahrzeuge, vor. 

Unter ihnen befand sich ein SUV als sogenannter Range Extender, ein Elektroauto, bei dem ein Verbrennungsmotor die Batterie auflädt und so für mehr Reichweite sorgt. Daneben präsentierte VW ein vollelektrisches Auto sowie ein Fahrzeug in der hart umkämpften Kompaktklasse, das auch preislich mit der chinesischen Konkurrenz konkurrieren soll. Brandstätter zufolge würde das Fahrzeug in Euro umgerechnet etwa 17.000 Euro in China kosten.

Unrealistische Preise in China

„Die Preise in China seien ein Problem“, sagte VW-Markenchef Stefan Mecha. „Die Fahrzeuge der Konkurrenz hätten alles an Technik, aber nicht zu einem realistischen Preis. Für ein realitätsnahes Bild müssten die Autos eigentlich das Doppelte kosten.“

Die Wolfsburger präsentieren in Shanghai ein selbst entwickeltes automatisiertes Fahrsystem (ADAS), das auf viel Technik in ihren Fahrzeugen setzt. Das Fahrsystem strebt eine Fahrfähigkeit bis zu Level 2++ an. Obwohl das Auto nicht vollständig autonom fährt, bietet die Technologie Funktionen wie Spurhalteassistenten oder Geschwindigkeitskontrolle, die den Fahrer beispielsweise auf der Autobahn entlasten sollen.

Der intensive Wettbewerb in China und die hohen Umbaukosten im Unternehmen haben dem gesamten Volkswagen-Konzern, zu dem neben der Kernmarke VW auch Audi und Porsche gehören, im vergangenen Jahr deutlich zugesetzt. Insgesamt verdiente VW mit 12,4 Milliarden Euro fast 31 Prozent weniger als im Vorjahr. Aus China, dem einstigen Gewinnbringer, kam deutlich weniger Ergebnis.

dpa