Sie ist seit Jahren das meistverkaufte Produkt der Marke Volkswagen: die VW-Currywurst. Jetzt bringt der Autokonzern die Wurst auch als Fertiggericht – und hofft auf neuen Schub.
VW-Verkaufsschlager Currywurst kommt als Fertiggericht
Bei Volkswagen geht es immer mehr um die Wurst: Ab Mitte Juni soll es die beliebte VW-Currywurst auch im Supermarkt geben – als Komplettgericht für die Mikrowelle. Damit will VW dem Absatz des werkseigenen Fleischprodukts noch einmal richtig Schub geben. «Das wollen wir jetzt noch einmal steigern», sagte der Leiter der Volkswagen-Fleischerei, Dietmar Schulz, in Wolfsburg.
Die Idee ist nicht völlig neu: Meica bietet bereits seit 2001 eine Currywurst als Fertiggericht für die Mikrowelle an, bereits geschnitten und mit Currypulver und Ketchup. Andere Hersteller folgten. Auch die VW-Wurst ist seit 2007 in Niedersachsen im Supermarkt erhältlich. Bisher jedoch nur tiefgefroren zum Selberbraten. Und auch nur in Norddeutschland.
Bundesweite Verbreitung als Ziel
Das soll die neue Fertig-Wurst nun ändern. Zunächst wird auch sie nur in Nord- und Ostdeutschland bei Edeka und Netto zu haben sein. Doch, so Schulz, das solle nur der Anfang sein. Ziel sei eine bundesweite Verbreitung. «Und ich bin überzeugt, dass wir uns sehr schnell über Norddeutschland hinaus entwickeln werden.»
In einem Punkt wird sich die Wolfsburger Fertig-Wurst von den Produkten der Konkurrenz unterscheiden: Das Curry-Pulver zum Darüberstreuen fehlt. Darauf habe man bewusst verzichtet, sagt Schulz. Denn bei VW sei das Gewürz schon in der Wurst selbst, ebenso im Ketchup. «Da ist schon genug Curry drin», meint Schulz. «Da muss kein Pulver mehr drauf.»
Mehr Würste als Autos der Marke
Die VW-Currywurst, die ursprünglich für die eigenen Werkskantinen entwickelt wurde, ist bisher das meistverkaufte Produkt der Wolfsburger Kernmarke. Im Jahr 2024 wurden 8,552 Millionen Stück in Kantinen und Supermärkten verkauft. Dies steht im Vergleich zu rund 5,2 Millionen Pkw und Transportern mit VW-Logo. Wenn man alle Konzerntöchter einbezieht, lagen die Fahrzeuge mit insgesamt 9,03 Millionen jedoch knapp vorne. Trotz des zuletzt schwächelnden Autoabsatzes konnte die Wurst weiterhin zulegen.
Die VW-Currywurst wurde 1973 eingeführt. Sie wird in der Fleischerei der werkseigenen Volkswagen Service Factory hergestellt. VW hat ihr sogar eine eigene Teilenummer gegeben: 199 398 500 A.
Currywurst-Bann rief Altkanzler Schröder auf den Plan
Die Verbannung des Klassikers aus einer VW-Kantine in Wolfsburg hatte 2021 bundesweit für Wirbel gesorgt. Vor allem die Reaktion von SPD-Altkanzler Gerhard Schröder über den «Kraftriegel der Facharbeiterin und des Facharbeiters in der Produktion» befeuerte damals eine Debatte. 2023 hob VW den Currywurst-Bann in der betreffenden Kantine wieder auf. In den übrigen mehr als 30 Kantinen und Kiosken im Werk war das Fleischprodukt stets im Angebot geblieben.