Schwächelnde Konjunktur, anziehende Konkurrenz, Stellenstreichungen: Hinter Bosch liegen schwierige Monate. Nun erwartet der Zuliefer-Riese etwas mehr Umsatz – steht aber weiter unter Druck.
Trotz Autokrise: Bosch erwartet leichtes Wachstum
Trotz der Krise in der Automobilindustrie erwartet Bosch in seinem Zulieferbereich im laufenden Jahr erneut ein leichtes Wachstum. Das Umsatzplus wird voraussichtlich knapp zwei Prozent betragen, wie das Unternehmen auf der Automesse IAA Mobility in München bekannt gab. Man verzeichnet trotz einer weltweit stagnierenden Fahrzeugproduktion, schwacher Nachfrage und Verzögerungen bei Elektromobilität und automatisiertem Fahren weiterhin ein Wachstum.
Im Vorjahr war der Umsatz der Zuliefersparte um 0,7 Prozent auf 55,8 Milliarden Euro gesunken. Der größte Bosch-Geschäftsbereich macht mehr als 60 Prozent des Gesamtumsatzes von gut 90 Milliarden Euro aus.
Bosch-Chef: Müssen weiter Kosten reduzieren
Neben klassischen Produkten wie Antriebe, Sicherheitssysteme, Lenk- und Bremssysteme sowie Sensoren versorgt Bosch die Autohersteller auch mit Hochleistungsrechnern und Software. Man liefere die Hardware, die auf die Software zugeschnitten sei – und habe damit ein Alleinstellungsmerkmal. «Bosch kann beides: Software und Hardware», sagte Bosch-Chef Stefan Hartung. «Ohne anspruchsvolle Hardware bewegt sich selbst das klügste Auto keinen einzigen Millimeter».
Der Übergang zur softwaregetriebenen Mobilität wird den Druck auf die Margen jedoch wahrscheinlich weiter erhöhen. Deshalb ist es notwendig, die Kosten in allen Bereichen weiter zu senken.
Der weltgrößte Autozulieferer aus Gerlingen bei Stuttgart hatte zuletzt schwer unter der Krise zu leiden. Der Konzern gibt an, dass er in vielen Bereichen nur noch teilweise wettbewerbsfähig ist. Auch in anderen Geschäftsbereichen wie Heizungen, Haushaltsgeräten und Elektrowerkzeugen läuft es nicht gut. Aus diesem Grund hat Bosch seit Ende 2023 eine Vielzahl von Sparprogrammen eingeführt. In den kommenden Jahren sollen weltweit Tausende von Arbeitsplätzen abgebaut werden – viele davon im Zulieferbereich in Deutschland.