Die VW-Kernmarke profitiert vom Sparprogramm, während Porsche hohe Verluste schreibt. Wie schlagen sich E-Autos und andere Marken in der aktuellen Quartalsbilanz?
VW zieht Bilanz fürs dritte Quartal – Porsche belastet

Heute wird der VW-Konzern seine Bilanz für das dritte Quartal vorlegen. Finanzvorstand Arno Antlitz wird das Zahlenwerk am Vormittag (9.00 Uhr) bei einer virtuellen Analysten- und Pressekonferenz präsentieren.
Vor allem die Schwierigkeiten bei Porsche werden voraussichtlich die Quartalsbilanz beeinträchtigen: Die VW-Tochter hatte bereits letzte Woche rote Zahlen im dritten Quartal gemeldet. Analysten erwarten nun auch bei der Konzernmutter bedeutende Auswirkungen.
Porsche hat hohe Kosten für den neuen Strategie-Schwenk zur Verbrenner-Verlängerung zu tragen. Im dritten Quartal führte dies zu einem Verlust von fast einer Milliarde Euro in Zuffenhausen. In den ersten neun Monaten sank das Ergebnis nach Steuern um knapp 96 Prozent.
Teurer Strategie-Schwenk bei Porsche
Analysten erwarten, dass dies nun auch die Wolfsburger Konzernmutter beeinflussen wird. Aufgrund der Probleme bei Porsche hatte VW bereits im September seine Jahresziele gesenkt. Die Belastungen durch die Porsche-Neujustierung wurden von den Wolfsburgern auf insgesamt 5,1 Milliarden Euro für das Jahr beziffert.
Porsche hatte im September die ambitionierten Elektro-Ziele kassiert – und die geplante Batteriefertigung gleich mit. Der Start neuer E-Modelle wurde verschoben. Richten soll es angesichts der «Marktrealitäten und Kundenbedürfnisse» stattdessen ein Verbrenner-Comeback bis weit ins nächste Jahrzehnt. Das kostet die VW-Tochter Milliarden.
Sparprogramm hilft Kernmarke
Die Kernmarke Volkswagen, die lange Zeit schwach war, hat sich zuletzt viel besser entwickelt als die bisherigen Gewinnbringer Audi und Porsche. Dank des Sparprogramms mit geplanten Zehntausenden Stellenstreichungen bei der Kernmarke lief es hier wieder etwas besser. Im zweiten Quartal konnte die Kernmarke ihren operativen Gewinn gegenüber dem Vorjahreszeitraum fast versechsfachen und verdiente mehr als Audi und Porsche zusammen.
Verkaufszahlen steigen – auch bei E-Autos
Der Konzern konnte im letzten Quartal wieder an Boden gewinnen. Wie der Konzern bereits vor knapp drei Wochen mitgeteilt hatte, wurden im dritten Quartal 2,2 Millionen Fahrzeuge aller Konzernmarken ausgeliefert, was einem Prozent mehr entspricht als im Vorjahr. Dies war hauptsächlich auf starke Zuwächse bei Elektroautos und gute Ergebnisse der Tochtergesellschaften Škoda und Seat zurückzuführen.
In Nordamerika gab es jedoch einen Rückgang, ebenso in China. Dagegen lief es erneut gut in Europa. Der Absatz von Elektroautos stieg konzernweit um ein Drittel. Sie machten mehr als ein Zehntel aller verkauften Fahrzeuge aus.








