Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Gewerkschaft Verdi fordert faire Gehaltsanhebungen bei Postbank-Tarifkonflikt

Verdi ruft zu Warnstreiks auf, um Belastungen im Backoffice anzuprangern und bessere Gehälter zu verhandeln.

Die Gewerkschaft Verdi hat Mitarbeiter der Postbank zum Warnstreik aufgerufen.
Foto: Marijan Murat/dpa

Die Gewerkschaft Verdi lässt im Tarifkonflikt bei der Postbank nicht locker. Nach zweitägigen bundesweiten Warnstreiks unter anderem in den Postbank-Filialen sind seit heute Morgen die Beschäftigten in der Abwicklung von Bankgeschäften (Backoffice) zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen, wie Verdi mitteilte. Die Beschäftigten im Backoffice seien beim Übergang der Postbank-IT auf die der Deutschen Bank in den vergangenen Monaten starken Belastungen ausgesetzt gewesen, sagte Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck. «Gerade deshalb erwarten wir endlich ein Verhandlungsangebot, das dieser Tatsache Rechnung trägt und faire Gehaltsanhebungen beinhaltet.»

Rund 4500 Mitarbeiter an verschiedenen Standorten sind in den nächsten Tagen bis einschließlich Donnerstag zu Warnstreiks aufgerufen. Laut Verdi werden die Streiks an den jeweiligen Tagen bundesweit spürbare Auswirkungen auf die Bearbeitung von Kundenanliegen haben. Dies umfasst Aktivitäten wie die Eröffnung von Girokonten oder die Auszahlung von Darlehen.

Verdi fordert für rund 12.000 Mitarbeiter im Deutsche-Bank-Konzern mit einem Postbank-Tarifvertrag eine Erhöhung von 15,5 Prozent, aber mindestens eine Steigerung der Gehälter um 600 Euro. Der Deutsche Bankangestellten-Verband (DBV) strebt eine Erhöhung von 14,5 Prozent für die Mitarbeiter von Postbank, Postbank Filialvertrieb, PCC Services und BCB an.

Urabstimmung wird vorbereitet

Verdi hatte nach der dritten ergebnislosen Verhandlungsrunde gedroht, die Arbeitskampfmaßnahmen sukzessive auszuweiten und auch die Urabstimmung vorzubereiten. «Wenn die Arbeitgeberseite diese Eskalation vermeiden will, muss sie ihr Angebot bis zum nächsten Verhandlungstermin am 16. April deutlich nachbessern», hatte Duscheck gesagt.

Verdi drängt auf eine langfristige Sicherung der Arbeitsplätze durch eine Verlängerung des Kündigungsschutzes bis zum 31. Dezember 2028 aufgrund der angekündigten Filialschließungen. Die Deutsche Bank plant, bis Mitte 2026 bis zu 250 der 550 Postbank-Filialen zu schließen und Personal abzubauen. Vor Weihnachten versprach die Deutsche Bank, bis Ende September dieses Jahres betriebsbedingte Kündigungen für Tarifmitarbeiter im Bereich ihrer Privatkundenbank in Deutschland zu vermeiden.

dpa