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Warren Buffett: Handel sollte keine Waffe sein

Investoren-Legende Warren Buffett äußert sich selten zu politischen Themen. Donald Trumps Importzölle veranlassen den 94-Jährigen aber zu mahnenden Worten.

Sein Gespür für gute Geschäfte machte Buffett zu einer Investorenlegende. (Archivbild)
Foto: Nati Harnik/AP/dpa

Der legendäre US-Investor Warren Buffett hat die Zollpolitik von Donald Trump kritisiert – allerdings ohne den Präsidenten beim Namen zu nennen. «Handel sollte keine Waffe sein», sagte der 94-jährige Buffett bei der Aktionärsversammlung seiner Holding Berkshire Hathaway. Die USA sollten mit anderen Ländern handeln – und je reicher der Rest der Welt sein werde, «wird das nicht auf unsere Kosten sein», sondern werde auch Amerika reicher machen.

Trump hat angekündigt, hohe Importzölle zu erheben – mit dem Ziel, mehr Produktion ins Land zu bringen. Der US-Präsident betrachtet auch das hohe Handelsdefizit als Problem: In die USA werden Waren im Wert von deutlich höherem Wert importiert als exportiert. Trump hat die Zölle für die meisten Länder jedoch schnell wieder ausgesetzt, nachdem die Börsen und Finanzmärkte daraufhin eingebrochen waren. Experten erwarten jedoch auch durch die weiterhin geltenden China-Zölle Lieferengpässe in den USA in den kommenden Monaten.

Buffett hatte früher vorgeschlagen, Importzertifikate zu verwenden, um das Handelsdefizit zu reduzieren. Seine Idee war, dass Unternehmen, die Waren aus den USA exportieren, Importrechte erhalten und diese dann weiterverkaufen können. Er gestand bei der Aktionärsversammlung am Samstag ein, dass die Idee nicht gut angekommen sei.

Buffett warnte die USA davor, den Rest der Welt gegen sich aufzubringen. Aus seiner Sicht wäre es «ein großer Fehler», wenn 7,5 Milliarden Leute einen nicht mögen und 300 Millionen sich damit brüsteten, wie gut es ihnen gehe. «Ich denke nicht, dass das richtig ist – und ich denke nicht, dass das weise ist», betonte Buffett.

Gespür für gute Geschäfte

Unter anderem gehören zu Berkshire Hathaway der Versicherer Geico, die Eisenbahngesellschaft BNSF, die Fast-Food-Kette Dairy Queen und der Batteriehersteller Duracell. Darüber hinaus hält die Holding Beteiligungen an vielen anderen Unternehmen wie beispielsweise Apple und Coca-Cola.

Berkshire war ursprünglich eine kleine Textilfirma. Buffett kaufte sie in den 60er Jahren und verwandelte sie in eine überaus erfolgreiche Investmentgesellschaft. Sein Gespür für gute Geschäfte sorgte dafür, dass Berkshires Investitionen in verschiedene Unternehmen sich über die Jahre deutlich besser entwickelten als der Aktienmarkt im Durchschnitt.

dpa