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Was Firmen am Homeoffice schätzen – und was nicht

Homeoffice-Angebote für die Beschäftigten sind in vielen Unternehmen Standard. Firmen sehen laut einer Umfrage klare Vorteile. Aber auch Nachteile, wie eine Umfrage zeigt.

Spätestens seit der Corona-Pandemie gehören Homeoffice-Angebote bei vielen Unternehmen zum Alltag. (Symbolbild)
Foto: Fabian Strauch/dpa

Seit der Corona-Pandemie sind Homeoffice-Angebote und ein Mix aus Büropräsenz und mobiler Arbeit in vielen Unternehmen zur Normalität geworden. Laut einer Umfrage des Mannheimer Wirtschaftsforschungsinstituts ZEW, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, gibt es klare Vorteile und Nachteile aus Unternehmenssicht.

Laut ZEW wurden im Juni dieses Jahres etwa 1.200 Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe und der Informationswirtschaft für die repräsentative Umfrage befragt.

Vorteile

Vor allem die Zufriedenheit der Mitarbeiter mit ihrer Arbeit wird als positiv angesehen. Über zwei Drittel der befragten Unternehmen erkennen einen Vorteil durch hybride Arbeitsmodelle. Mehr als die Hälfte der Unternehmen sehen auch Vorteile bei der Gewinnung von Fachkräften – nur jedes zehnte Unternehmen sieht Nachteile.

Die Ansichten zur Mitarbeiterbindung sind geteilt: Obwohl fast die Hälfte (47 Prozent) Vorteile sieht, erwarten auch etwa ein Drittel der Unternehmen Nachteile.

Nachteile

Die Auswirkungen auf die interne Kommunikation und Teamarbeit werden von den Unternehmen am kritischsten bewertet. Zwei Drittel der Unternehmen sehen hier Nachteile und nur sieben Prozent Vorteile. 27 Prozent der Unternehmen bewerten diesen Punkt neutral. Die Unternehmen schätzen auch tendenziell negativ die Folgen für die Produktivität der Beschäftigten und die Innovationsfähigkeit ein.

Insgesamt scheinen die Vorteile jedoch zu überwiegen. Denn nur etwa zehn Prozent der Unternehmen planen laut der Umfrage, ihre Homeoffice-Angebote in den nächsten zwei Jahren zu reduzieren oder zu beenden. Stattdessen erwarten Unternehmen mit bestehenden Homeoffice-Angeboten einen Anstieg der Beschäftigten im Homeoffice. In der Informationswirtschaft gehen 29 Prozent der Unternehmen von einem Anstieg aus. Im verarbeitenden Gewerbe sind es 34 Prozent.

Homeoffice weit verbreitet

Laut der Umfrage im Juni arbeiteten in der Informationswirtschaft in 80 Prozent der Unternehmen zumindest ein Teil der Beschäftigten mindestens einmal pro Woche im Homeoffice. Im verarbeitenden Gewerbe war dies bei etwa jedem zweiten Unternehmen der Fall.

«Bei größeren Unternehmen mit mindestens 100 Beschäftigten ist die Nutzungsrate deutlich höher», sagte ZEW-Studienleiter Daniel Erdsiek. Im verarbeitenden Gewerbe nutzten ihm zufolge 88 Prozent solcher Unternehmen Homeoffice-Angebote und in der Informationswirtschaft seien es mit 98 Prozent fast alle Unternehmen dieser Größe.

dpa