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US-Präsident Trump plant Strafzölle auf Autoimporte

Trump ärgert sich, dass US-Autos nicht in allen Teilen der Welt ein Verkaufsschlager sind. Vor allem über die Europäische Union schimpft der Republikaner gern. Nun sollen Zölle kommen.

US-Präsident Donald Trump bei einer Veranstaltung mit Tesla-CEO Elon Musk vor dem Weißen Haus. (Archivbild)
Foto: -/Pool/AP/dpa

US-Präsident Donald Trump wird seine Drohung wahr machen und in Kürze Zölle ankündigen, die auf die Autoindustrie abzielen, wie seine Sprecherin Karoline Leavitt mitteilte. Der Republikaner plant, sich am amerikanischen Nachmittag (21:00 Uhr MEZ) dazu zu äußern.

Leavitt nannte keine Details. Es war unklar, gegen welche Länder die Strafmaßnahmen gerichtet sein würden. Solche Zölle könnten die deutsche Autoindustrie schwer treffen.

Trump schimpft regelmäßig über die EU

Trump ist jedoch wiederholt verärgert über die Zölle, die die Europäische Union auf Autoimporte aus den USA erhebt. Während die USA nur 2,5 Prozent Zoll auf Autos aus der EU erheben, verlangt die EU 10 Prozent auf US-Autoimporte.

Die Zölle der USA auf Pickups und leichte Nutzfahrzeuge sind jedoch mit 25 Prozent deutlich höher. Deshalb entscheiden sich einige Unternehmen dafür, in den USA zu produzieren oder die Fahrzeuge in Einzelteilen zu liefern und sie dann in den USA zusammenzubauen.

Trump hat auch Probleme mit anderen Vorschriften der EU, wie zum Beispiel strengen Emissions- und Sicherheitsstandards, die als nichttarifäre Hemmnisse dienen können. Vor einigen Wochen drohte Trump der Europäischen Union bereits mit Autozöllen in Höhe von 25 Prozent. Der Republikaner strebt danach, die USA als Produktionsstandort zu stärken und Handelsdefizite abzubauen.

USA wichtigster Markt für deutsche Autoexporte

Die deutsche Autoindustrie könnte durch Zölle auf Fahrzeugimporte erheblich beeinträchtigt werden, da die USA als wichtigster Absatzmarkt gelten, wie aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen. Laut dem Verband der Automobilindustrie stiegen die Exporte in die USA im Vergleich zum Vorjahr. Kein anderes Land importierte so viele neue Pkw aus Deutschland wie die USA, gefolgt von Großbritannien (11,3 Prozent) und Frankreich (7,4 Prozent).

In den vergangenen Tagen fanden neue Gespräche zwischen der EU und den USA statt, um einen Handelskrieg zu verhindern. EU-Kommissar Maroš Šefčovič reiste nach Washington, um dort US-Handelsminister Howard Lutnick und den US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer zu treffen.

Ein Sprecher in Brüssel betonte, dass es aus Sicht der EU wichtig sei, schädliche Zölle zu vermeiden. Vielmehr solle das Ziel sein, die Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zwischen der EU und den USA weiter zu stärken.

Trump setzt auf Zölle

Trump setzt Zölle strategisch als Druckmittel in der Außenpolitik ein. Er hat bereits Strafmaßnahmen auf Einfuhren aus China, Kanada und Mexiko verhängt. Zumindest für die beiden Nachbarn hat er die Zölle teilweise wieder ausgesetzt – auch auf Druck der amerikanischen Autoindustrie. Zusätzlich hat die US-Regierung Zölle auf sämtliche Stahl- und Aluminiumimporte verhängt.

Die EU wird voraussichtlich Mitte April auf die Reaktion reagieren. Ursprünglich war von Anfang April die Rede. In Brüssel hieß es, dass die Verschiebung zusätzlichen Raum für Gespräche mit der US-Regierung schaffen soll.

Eigentlich hatte Trump den 2. April als Tag für große Zollankündigungen ausgewählt – auch mit Blick auf Autoimporte. Er nennt das Datum den «Tag der Befreiung». 

Laut CNN wurde die US-Autoindustrie von der plötzlichen Ankündigung des Weißen Hauses überrascht. Es wird erwartet, dass die Autopreise in den USA steigen werden, wenn weitreichende Zölle verhängt werden.

Ein Importzoll ist eine Abgabe, die an der Grenze auf Waren erhoben wird, die aus dem Ausland eingeführt werden. In der Regel zahlt das importierende Unternehmen. Experten betrachten Zölle als riskante Strategie, um Handelskonflikte auszutragen, da dies hauptsächlich zu steigenden Verbraucherpreisen führt und somit die Normalbürger am stärksten betrifft.

dpa