Insbesondere die Autoländer leiden laut einer Auswertung des Ifo. Ein Bundesland könnte aber unter Umständen sogar profitieren.
Welche Bundesländer am meisten unter Trumps Zöllen leiden
Niedersachsen, Baden-Württemberg und das Saarland sind am stärksten von der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump betroffen. Laut einer aktuellen Auswertung des Ifo-Instituts verlieren sie je nach Land und Szenario zwischen 1,7 und 3 Prozent an industrieller Wertschöpfung. Im Gegensatz dazu schrumpfen Sachsen-Anhalt und die anderen norddeutschen Länder am wenigsten.
«Entscheidend sind strukturelle Unterschiede zwischen den Bundesländern wie eine starke Präsenz der Automobilindustrie», sagt Ifo-Konjunkturexperte Robert Lehmann. Dementsprechend sind auch Bremen und Bayern, in denen es ebenfalls eine starke Präsenz der Autoindustrie gibt, nur minimal schwächer betroffen als die drei bereits genannten Länder.
Ausnahme Hamburg
Die große Ausnahme ist Hamburg: In einem der drei Szenarien profitiert es, in einem leidet es zumindest nicht. «Der industrielle Fokus Hamburgs auf den sonstigen Fahrzeugbau, unter den auch der Schiffbau fällt, könnte die negativen Zolleffekte der anderen Industrien kompensieren», sagt Marcel Thum, Geschäftsführer der Dresdener Ifo-Niederlassung.
Die Ifo-Experten untersuchten in der Studie drei Szenarien:
- Lediglich produktspezifische Zölle.
- Eine Mischung aus dem Basiszoll von 10 Prozent mit zusätzlichen produktspezifischen Zöllen, beispielsweise auf Stahl und Autos.
- Die von Trump als reziprok bezeichneten Zölle – also für die EU 50 Prozent mit produktspezifischen Ausnahmen.
Die meisten Länder würden die produktspezifischen Zölle als die akzeptabelste Option betrachten. Niedersachsen verzeichnet hierbei den größten Rückgang von 2 Prozent, während Hamburg sogar ein leichtes Plus von 0,7 Prozent verzeichnet. Das schlechteste Szenario zeigt sich hingegen meist mit Rückgängen von bis zu 3 Prozent in Baden-Württemberg und dem Saarland. Hamburg schneidet hier mit einem Minus von 1,5 Prozent ebenfalls am besten ab. Laut dem Ifo wird entscheidend sein, welche Zollpolitik die US-Regierung nach Ablauf der 90-tägigen Verhandlungspause verfolgt.