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Weltwirtschaftsforum: Vorwürfe gegen Gründer Schwab haltlos

Nach anonymen Hinweisen auf Fehlverhalten von WEF-Gründer Klaus Schwab und seiner Frau hat die Stiftung eine Untersuchung anberaumt. Jetzt präsentiert sie das Ergebnis.

Er hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen: Klaus Schwab (Archivbild)
Foto: Michael Buholzer/KEYSTONE/dpa

Das Weltwirtschaftsforum (WEF) hat Vorwürfe wegen angeblichen Fehlverhaltens ihres Gründers Klaus Schwab anonym untersucht und nun als haltlos zurückgewiesen. Eine Anwaltskanzlei kam zu dem Schluss, dass dem 87-jährigen Deutschen nichts vorzuwerfen sei.

Die von Schwab im Jahr 1971 gegründete Stiftung organisiert das jährliche Weltwirtschaftsforum in Davos, Schweiz. Es ist eine der bedeutendsten Plattformen für Spitzenpolitiker, Top-Manager, Wissenschaftler und Vertreter der Zivilgesellschaft aus der ganzen Welt.

Kein schwerwiegendes Fehlverhalten

«Es gibt keine Hinweise auf ein schwerwiegendes Fehlverhalten von Klaus Schwab», teilte das Forum mit. «Geringfügige Unregelmäßigkeiten, die auf unklare Grenzen zwischen persönlichen Beiträgen und Forum-Aktivitäten zurückzuführen sind, spiegeln eher ein starkes Engagement wider als die Absicht, sich falsch zu verhalten.»

Im Frühjahr berichtete das US-Zeitung «Wall Street Journal» über angebliches finanzielles und ethisches Fehlverhalten von Schwab und seiner Ehefrau. Schwab nahm dies ernst und zog sich sofort aus dem Leitungsteam zurück. Er wies alle Vorwürfe zurück und erstattete Anzeige gegen Unbekannt wegen Diffamierung, wie er Anfang Juni der dpa sagte. Schwab äußerte sich zunächst nicht zum Ergebnis der Untersuchung auf Anfrage.

Neue Chefs berufen

Der ehemalige Nestlé-Chef Peter Brabeck-Letmathe, zuvor stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrats des WEF, hat den Vorsitz von Schwab übernommen. Nun tritt er mit sofortiger Wirkung zurück, wie das WEF mitteilte. Seine Aufgaben werden vorerst von André Hoffmann und Larry Fink übernommen. Hoffmann ist einer der Erben des Pharmakonzerns Roche, Fink ist der Gründer der US-Investmentfirma Blackrock.

«Wir freuen uns darauf, eine widerstandsfähigere und prosperierende Zukunft mitzugestalten und das Forum als unverzichtbare Institution für die Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor neu zu erfinden und zu stärken», teilten Hoffmann und Fink mit.

dpa