Trumps Zölle treffen die Exportnation Deutschland hart. Dennoch werden die USA nach Einschätzung von Experten auf absehbare Zeit der wichtigste Markt für «Made in Germany» bleiben.
Weniger Einbußen für Exporteure im US-Geschäft 2026

Deutschlands Exporteure müssen wegen der Zollpolitik der Trump-Regierung auch im kommenden Jahr mit Einbußen in ihrem wichtigsten Markt USA rechnen. «Nach dem starken Rückgang 2025 dürfte das Minus aber geringer ausfallen», prognostiziert die bundeseigene Wirtschaftsförderungsgesellschaft Germany Trade & Invest (GTAI).
Für das laufende Jahr rechnet GTAI mit einem Rückgang der Ausfuhren von Waren «Made in Germany» in die Vereinigten Staaten um acht bis neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Mittelständisch geprägter Maschinenbau fordert Druck auf Trump
Seit dem 7. August sind die meisten Importe aus der Europäischen Union in die USA mit Zöllen von 15 Prozent belegt. Donald Trump hatte die Zölle für Stahl und Aluminium Anfang Juni auf 50 Prozent erhöht.
Zwar konnte die EU-Kommission in Verhandlungen erreichen, dass wichtige Branchen wie die Kfz-Industrie davon ausgenommen sind. «Doch der mittelständische Maschinenbau wird weiter stark belastet», stellt GTAI fest. Der Branchenverband VDMA fordert erst jüngst mehr Druck aus Brüssel auf Trump, um weitere Zollerleichterungen zu erreichen.
Gemäß den offiziellen Zahlen erholten sich die deutschen Exporte in die USA im September nach fünf Monaten mit teils starken Rückgängen zwar leicht. Dennoch lag der Abstand zum Vorjahresmonat, der nicht von Zollerhöhungen betroffen war, immer noch bei 14 Prozent.
Konsum in den USA droht «abgewürgt» zu werden
Im kommenden Jahr dürfte nach Einschätzung von GTAI in den USA ein schwächelnder Arbeitsmarkt und steigende Inflation den Konsum als mit Abstand wichtigste Stütze der US-Konjunktur abwürgen. Zudem hätten viele Unternehmen die höheren Einfuhrzölle im laufenden Jahr noch nicht an ihre Kunden weitergereicht – «dies dürften sie 2026 nachholen».
Die Wachstumsaussichten in den USA bleiben in klassischen Branchen wie Industrie, Landwirtschaft und Bau nach Expertenmeinung schwach. Dies betrifft deutsche Exporteure, deren Lieferungen hauptsächlich in diese Bereiche gehen. Zu den wichtigsten deutschen Exportgütern zählen Arzneimittel und Chemikalien, Maschinen und Anlagen, Kraftfahrzeuge sowie Elektronik.
USA bleiben wichtigster Exportmarkt für deutsche Firmen
«Trotz des Rückgangs sind die USA weiter der wichtigste Ausfuhrmarkt für deutsche Waren – und dürften es auf absehbare Zeit bleiben», heißt es in der GTAI-Analyse. Das Geschäft schwächle auf sehr hohem Niveau.
Seit 2015 sind die USA wichtigster Einzelmarkt für «Made in Germany». Im Jahr 2024 verkauften deutsche Firmen Waren im Gesamtwert von 161,4 Milliarden Euro in die Vereinigten Staaten. Auf Basis der bis Ende September vorliegenden Zahlen des Statistischen Bundesamtes rechnet GTAI für 2025 mit einem Wert knapp unter der Marke von 150 Milliarden Euro.








