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Weniger Fahrgäste im Nahverkehr als vor Corona

Das Deutschlandticket hat viele in Busse und Bahnen gelockt, doch der Boom ist vorbei. Fahrgastverbände und Verbraucherschützer befürchten, dass die Preiserhöhung die Nutzerzahlen weiter drücken wird.

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Weniger Fahrgäste in Bussen und Bahnen als vor Corona. (Archivbild)
Foto: Marcus Brandt/dpa

In Deutschland nutzen weniger Menschen Busse und Bahnen als vor der Corona-Pandemie. Im Jahr 2024 waren 11,5 Milliarden Fahrgäste im Linienverkehr unterwegs, was einem Rückgang von zwei Prozent gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 entspricht. Dies geht aus Daten des Statistischen Bundesamtes hervor.

Der Hype um das Deutschlandticket ist vorerst vorbei. Im ersten Halbjahr 2025 stieg die Anzahl der Passagiere im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur noch um ein Prozent.

Fahrgastverbände und Verbraucherschützer sind besorgt, dass die geplante Erhöhung des Preises für das Deutschlandticket zu einem Rückgang der Nutzerzahlen führen wird. Derzeit kostet das Ticket 58 Euro pro Monat und ermöglicht Fahrten in Bussen und Regionalbahnen in ganz Deutschland. Laut Branchenangaben nutzen rund 14 Millionen Menschen das Deutschlandticket. Bis 2026 soll der Preis auf 63 Euro steigen.

Rückgänge in allen Verkehrsmitteln

Im Jahr 2020 verzeichneten alle Verkehrsmittel im Linienverkehr im Vergleich zu 2019 einen Rückgang der Fahrgastzahlen, wie die Statistiker aus Wiesbaden zeigen. Besonders stark war der Rückgang bei den Straßenbahnen, die von 3,9 Milliarden Fahrgästen genutzt wurden – ein Minus von fünf Prozent.

Im vergangenen Jahr war der Bus mit 5,4 Milliarden Fahrgästen das am häufigsten genutzte Verkehrsmittel im Nahverkehr hierzulande. Das Fahrgastaufkommen sank im Vergleich zu 2019 um ein Prozent. Ebenso ging die Anzahl der Fahrgäste im Nahverkehr mit Eisenbahnen zurück. Im von Streiks beeinträchtigten Jahr 2024 gab es hier rund 2,8 Milliarden Fahrgäste.

„Fahrgäste, die während einer Fahrt zwischen den Verkehrsmitteln eines Unternehmens umsteigen, werden in die Gesamtzahl nur einmal einbezogen, in die nach Verkehrsmitteln untergliederten Angaben jedoch mehrmals.“

dpa