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Positive Entwicklung bei Firmenpleiten in Deutschland

Rückgang der Insolvenzanträge im Mai 2025 im Vergleich zum Vorjahr, trotz steigender Zahlen in den Monaten zuvor.

Mehr Firmenpleiten im ersten Quartal - aber die Zahl der neuen Fälle sinkt (Symbolbild)
Foto: dpa

Es gibt Anzeichen für eine weitere Entspannung bei den Firmenpleiten in Deutschland. Zum ersten Mal seit März 2023 wurden im Mai weniger Insolvenzverfahren angemeldet als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Daten mitteilte.

Im Mai 2025 verzeichneten die Statistiker in Wiesbaden 0,7 Prozent weniger beantragte Regelinsolvenzen als im Vorjahr. In den beiden vorangegangenen Monaten lag die Zuwachsrate bereits im einstelligen Bereich.

Es ist noch unklar, ob alle Fälle von den Insolvenzgerichten tatsächlich in die amtliche Statistik aufgenommen werden. Laut Angaben des Bundesamtes erfolgt der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags oft ungefähr drei Monate zuvor.

Dennoch mehr Firmenpleiten als im vergangenen Jahr

In der neuesten monatlichen Analyse des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) konnte ein rückläufiger Trend bei den Firmenpleiten festgestellt werden. Im April wurde der höchste Wert seit 20 Jahren verzeichnet, jedoch sank die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften in Deutschland im Mai deutlich. Laut den Zahlen des IWH gab es im Mai 1.478 Firmenpleiten, was 9 Prozent weniger als im Vormonat, aber 17 Prozent mehr als im Mai 2024 entspricht.

«Die Frühindikatoren lassen auch für Juni leicht sinkende Insolvenzzahlen erwarten», prognostiziert der Leiter der IWH-Insolvenzforschung, Steffen Müller. «Dennoch werden wir in Deutschland auf absehbare Zeit mehr Firmenpleiten erleben als im vorigen Jahr.»

Anstieg im Gesamtjahr erwartet

Verschiedene Auskunfteien prognostizieren für das Gesamtjahr mehr Firmenpleiten als 2024. Im Vorjahr wurde laut offiziellen Zahlen ein Höchststand seit 2015 mit 21.812 Fällen verzeichnet. Der Anstieg war erwartet worden, nachdem die staatliche Unterstützung aus der Corona-Pandemie ausgelaufen war. Zudem werden die Unternehmen durch hohe Energiepreise, viel Bürokratie und politische Unsicherheit belastet.

Die Amtsgerichte meldeten für das erste Quartal 2025 nach endgültigen Ergebnissen 5.891 beantragte Unternehmensinsolvenzen, was einer Steigerung von 13,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht, wie das Statistische Bundesamt bekannt gab. Die Forderungen der Gläubiger beliefen sich auf etwa 19,9 Milliarden Euro, im Vergleich zu 11,3 Milliarden Euro im ersten Quartal 2024.

dpa