Um das Ziel von mehr als 40 Prozent erneuerbarer Energie bis 2030 zu erreichen, muss es in der EU auch deutlich mehr Windräder geben. Laut Windindustrieverband geht der Ausbau deutlich zu langsam.
Windkraftausbau in Europa hinter Erwartungen

Laut Verbandsangaben wurden in Deutschland in den ersten sechs Monaten des Jahres so viele neue Windkraftanlagen gebaut wie sonst nirgendwo in Europa. Allerdings blieben die Neuinstallationen auf dem Kontinent im ersten Halbjahr insgesamt hinter den Erwartungen zurück, wie der Verband WindEurope mitteilte.
Im Vergleich der Länder liegt die Bundesrepublik mit neu installierten Windrädern an Land und auf See im ersten Halbjahr mit einer Gesamtleistung von rund 2,2 Gigawatt (GW) an erster Stelle, gefolgt von Spanien (889 Megawatt) und dem Vereinigten Königreich (760 Megawatt), wie aus Daten des Industrieverbandes hervorgeht. Innerhalb der 27 EU-Staaten wurden europaweit laut dem Industrieverband 6,8 GW an neuer Windkraftleistung installiert, wovon 5,3 Gigawatt entfielen.
Der Verband ging ursprünglich davon aus, dass im Gesamtjahr 2025 in Europa neue Windräder mit einer Leistung von 22,5 GW installiert werden würden, aber nun wurde die Prognose auf 19 GW gesenkt. Probleme wie das langsame Tempo der Elektrifizierung, Engpässe im Stromnetz und anhaltende Genehmigungsprobleme haben zu dieser Anpassung geführt. Einschränkungen bei der Netz- und Hafenkapazität sowie der Verfügbarkeit von Schiffen behindern nach wie vor den Ausbau der Offshore-Windenergie.
Können Ziele erreicht werden?
WindEurope prognostiziert, dass die EU bis 2030 eine installierte Windkraftkapazität von 344 GW haben wird. Bis 2030 sollen erneuerbare Energien 42,5 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs in der EU ausmachen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Windkraft deutlich ausgebaut werden – gemäß WindEurope muss die Windkraft dafür eine Kapazität von 425 GW bereitstellen.
Generell sei die Projektpipeline gut gefüllt, «und wir gehen davon aus, dass sich der starke Ausbau auch über 2030 hinaus fortsetzen wird», so der Verband. Die Regierungen müssen jedoch der Elektrifizierung der Industrie, dem Ausbau und der Modernisierung der Stromnetze, Investitionen in die Hafeninfrastruktur und der vollständigen Umsetzung der neuen Genehmigungsvorschriften der EU Vorrang einräumen.








