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Wohnen: Mieten aufwärts, Kaufpreise abwärts

Über Jahre schossen in etlichen Städten die Immobilienpreise noch schneller in die Höhe als die Mieten. Diese Zeiten sind vorbei, doch für Mieter ist das dennoch keine gute Nachricht.

Keine erfreuliche Nachricht für Mieter: Die Mieten in Deutschland steigen weiter an (Symbolbild).
Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Die Mieten in Deutschland steigen trotz gesunkener Immobilienpreise aufgrund der Kombination von Wohnungsmangel und hohen Baukosten weiter an.

Im ersten Quartal gab der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) in Berlin bekannt, dass Wohnimmobilien in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 4,3 Prozent günstiger waren. Die Mieten in Mehrfamilienhäusern stiegen hingegen um 5,6 Prozent – diese Angabe bezieht sich auf neu abgeschlossene Mietverträge, nicht auf Bestandsmieten.

Ein Ende des für Mieter unerfreulichen Trends ist demnach nicht in Sicht: «Es lastet ein immenser Druck auf dem Mietwohnungsmarkt», sagte Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. «Die Nachfrage übersteigt das Angebot bei Weitem.» 

Kaufpreise gingen in München am stärksten zurück

In den letzten Jahren ist der Wohnungsbau aufgrund des starken Anstiegs sowohl der Kreditzinsen als auch der Baukosten erheblich teurer geworden. Daher sind sowohl die Wohnungsbauzahlen als auch die Nachfrage potenzieller Immobilienkäufer gesunken, was zu einem Rückgang der Kaufpreise führte.

Laut dem Pfandbriefbank-Verband gab es den größten Rückgang in München, der teuersten Großstadt Deutschlands: Innerhalb eines Jahres sanken die Kaufpreise in der bayerischen Landeshauptstadt um 5,3 Prozent.

Da die Bautätigkeit aufgrund des Einbruchs den Wohnungsmangel noch verschärft, steigen die Mieten jedoch weiter. Die Pfandbriefbanken erwarten vorerst keine Besserung: Wohnimmobilien würden auf längere Zeit knapp bleiben, mit den entsprechenden Folgen für die weitere Entwicklung der Mieten. Bei den Kaufpreisen für Wohnimmobilien erwartet der Verband jedoch keine weiteren großen Rückgänge, sondern eine allmähliche Stabilisierung.

Geschäftsdaten von über 700 Banken

Anders der Gewerbeimmobilienmarkt für Büros, Geschäfte und dergleichen: Im Jahresvergleich sanken die Preise demnach um fast zehn Prozent. Tolckmitt sieht nach wie vor nicht die «Bodenbildung», auf die viele im Gewerbeimmobilienmarkt aktive Unternehmen hoffen, sondern rechnet mit weiteren Rückgängen. 

Laut dem Verband basieren die Berechnungen auf den Geschäftsdaten von mehr als 700 Banken für Immobilienfinanzierung und nicht auf Kauf- und Mietangeboten, die normalerweise häufig analysiert werden.

dpa