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Wohnen und Essen verschlingen Großteil kleiner Einkommen

Für Haushalte mit wenig Geld bleibt nach Miete und Lebensmitteln kaum noch etwas übrig. Auch ein dritter Posten belastet die Haushaltskasse.

Einkommensschwache Haushalte geben besonders viel für Wohnen und Lebensmittel aus.
Foto: Sebastian Kahnert/dpa

In den vergangenen Jahren haben die stark gestiegenen Kosten für Lebensmittel und Wohnen insbesondere Menschen mit niedrigem Einkommen belastet. Im Jahr 2023 gaben Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen von weniger als 1.300 Euro durchschnittlich 64 Prozent (780 Euro) ihrer Konsumausgaben für Lebensmittel und Wohnen aus, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.

Der Anteil für Lebensmittel und Wohnen lag im Durchschnitt über alle Haushalte bei etwas mehr als der Hälfte (52 Prozent) der privaten Konsumausgaben. Bei Haushalten mit einem Einkommen von mehr als 5.000 Euro waren es 47 Prozent.

«Je geringer das Einkommen der privaten Haushalte in Deutschland, desto höher ist der Anteil ihrer Ausgaben für Lebensmittel und Wohnen an den gesamten Konsumausgaben, oft auch als Lebenshaltungskosten bezeichnet», erklärten die Statistiker. Die Daten stammen aus der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS), die alle fünf Jahre stattfindet und an der 2023 rund 54.000 private Haushalte teilnahmen.

Die privaten Konsumausgaben umfassen Ausgaben für Lebensmittel, Kleidung, Wohnen, Verkehr, Kommunikation, Freizeit, Gaststätten und Unterkünfte, Gesundheit sowie Bildung. Im Jahr 2023 beliefen sich die Konsumausgaben eines Durchschnittshaushalts somit auf 3.030 Euro pro Monat. In der vorherigen Untersuchung im Jahr 2018 waren es 2.700 Euro.

Hohe Ausgaben auch für Verkehr

Auch im Bereich der Ausgaben für Information und Kommunikation – wie zum Beispiel Internet- und Mobilfunkverträge, Streaming-Abos und dem Kauf von Handys, Tablets und Computern – ist laut Statistikern zu beobachten: Je niedriger das Haushaltseinkommen, desto größer ist der Anteil an den gesamten Konsumausgaben.

Bei Verkehr, Freizeit oder Bekleidung steigt der Anteil der Ausgaben an den gesamten Konsumausgaben in der Regel mit steigendem Einkommen.

Im Durchschnitt betrugen im Jahr 2023 die Ausgaben für Verkehr mit 12 Prozent den dritthöchsten Anteil an den Konsumausgaben nach Wohnen (38 Prozent) und Lebensmitteln (14 Prozent). Danach kamen Ausgaben für Freizeit, Sport und Kultur, Gastronomie und Übernachtungen.

dpa