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Attraktive Zusatzleistungen im Wettbewerb um Fachkräfte

Die Zahl der Benefits pro Stellenangebot hat sich fast verdreifacht. Arbeitgeber locken mit Sonderzahlungen, Weiterbildung und Entwicklungsperspektiven.

Manche Stellenanzeigen werben auch mit kreativen Sprüchen um Interessenten (Archivbild)
Foto: Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa

Laut der Bertelsmann Stiftung lassen sich Arbeitgeber einige Extras einfallen, um in Zeiten des Fachkräftemangels neue Beschäftigte zu gewinnen. Dies zeigt die Auswertung von rund 34 Millionen Online-Stellenanzeigen im Zeitraum von Anfang 2019 bis Ende 2024.

Wen sollen die Benefits locken? 

Die Anzahl der angebotenen Benefits pro Stellenanzeige hat sich von durchschnittlich 3,6 im Jahr 2019 auf aktuell 9,6 Zusatzleistungen (2024) nahezu verdreifacht. Laut Analyse variiert die Anzahl der Extras je nach Qualifikation der gesuchten Neuzugänge.

Besonders qualifizierte Personen mit einem abgeschlossenen Hochschulstudium werden im Durchschnitt mit elf Benefits pro Stellenanzeige umworben. Fachkräften werden im Schnitt zehn Benefits versprochen. Bei Stellenangeboten auf dem Niveau von Helferinnen und Helfern, also Personen ohne Berufsabschluss, sind es laut Angaben der Stiftung derzeit acht Benefits in der Jobbeschreibung.

«Harte» Faktoren kommen vor «weichen» Extras

Hoch im Kurs stehen bei den angepriesenen Zusatzleistungen «harte» Faktoren wie Sonderzahlungen, betriebliche Altersvorsorge oder Mitarbeiterrabatte: Solche entgeltähnliche Leistungen würden in gut zwei Dritteln der Stellenanzeigen angeboten – und sie rangierten damit aktuell ganz oben. Häufig werde auch mit Entwicklungsperspektiven gelockt – etwa mit guten Aufstiegsmöglichkeiten oder einem sicheren Arbeitsplatz, was in 37 Prozent der Stellenanzeigen offeriert werde. 

Und: «Gleitzeit, Homeoffice oder Vertrauensarbeitszeit gehören immer häufiger zum Standardrepertoire der Arbeitgeber», zeigt die Auswertung. Fast jede zweite Stellenanzeige werbe zudem mit Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, hier deutlich häufiger bei gesuchter höherer Qualifikation. Nicht mehr so oft würden Gesundheitsangebote und Familienfreundlichkeit in Aussicht gestellt – und wenn, dann vor allem für gesuchtes Personal aus der Spitzengruppe.

Es zeige sich zudem: «Weiche» Extras wie «gutes Arbeitsklima» oder «Duz-Kultur» sind in den vergangenen Jahren deutlich in den Hintergrund gedrängt worden. Der Kampf um Arbeitskräfte werde intensiv geführt und Unternehmen versuchten sich dabei in ihrer Attraktivität von ihren Mitbewerbern abzusetzen, erläutert Roman Wink, Arbeitsmarktexperte der Stiftung.

dpa