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X lässt EU-Kommission keine Anzeigen mehr schalten

Die EU-Kommission verhängte gegen Elon Musks Online-Plattform X eine Millionenstrafe. Nun behauptet die Firma, bei einem Beitrag dazu habe die Behörde Regeln verletzt. Das habe man ahnden müssen.

Laut X soll die EU-Kommission bei einem Beitrag gegen Regeln der Plattform verstoßen haben. (Archivbild)
Foto: Monika Skolimowska/dpa

Nachdem die EU-Kommission eine hohe Strafe gegen X verhängt hat, ist es der Brüsseler Behörde untersagt, Anzeigen auf der Online-Plattform von Tech-Milliardär Elon Musk zu schalten. Produktchef Nikita Bier erklärte, dass der Account der Kommission gegen Richtlinien verstoßen habe, um einem X-Beitrag zu der Strafe von 120 Millionen Euro mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Zuvor hatte Musk ebenfalls über X dazu aufgerufen, die Europäische Union abzuschaffen.

EU-Kommission: Irreführende Häkchen

Die EU-Kommission hatte ihre Strafe unter anderem damit begründet, dass unter Musks Ägide die Verifikations-Häkchen hinter X-Accounts irreführend vergeben worden seien. Bevor der schwerreiche Unternehmer die damals noch als Twitter bekannte Plattform im Oktober 2022 übernahm, waren die Verifikations-Symbole erst nach einer erfolgreichen Identitätsprüfung an prominente Nutzer und Unternehmen vergeben worden. Musk beschloss jedoch, dass alle zahlenden Abo-Kunden das identisch aussehende Symbol bekommen sollen – ohne eindeutigen Beleg der Identität. Inzwischen gibt es auch goldene Symbole für Unternehmen und silberne für Regierungsbehörden.

Durch die Schließung ihres Anzeigen-Accounts verliert die Kommission die Chance, die Reichweite ihrer Beiträge zu erhöhen, indem sie gegen Bezahlung einer größeren Anzahl von Nutzern angezeigt werden.

X-Chef sieht Regeln verletzt 

X-Produktchef Bier behauptete, die Kommission habe in dem fraglichen Beitrag einen Link veröffentlicht, der «Nutzer glauben lässt, dass es ein Video ist». Es sei versucht worden, «künstlich die Reichweite zu erhöhen». In dem Beitrag wird ein 40 Sekunden langes Video zur Entscheidung der Kommission angezeigt, das auch abgespielt werden kann.

Bier antwortete nicht auf Anfragen von Nutzern bezüglich des genauen Verstoßes. Er sagte, die Kommission habe eine Schwachstelle der Plattform ausgenutzt, die inzwischen behoben wurde.

dpa