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China wirbt für mehr Handel mit Lateinamerika und Karibik

China lädt zu verstärkter Kooperation ein, um US-Exporte umzuleiten und die internationale Handelsordnung zu schützen.

China wirbt in Lateinamerika und der Karibik um mehr wirtschaftliche Zusammenarbeit.
Foto: Johannes Neudecker/dpa

China wirbt im laufenden Zollstreit mit den USA für mehr Handel mit Ländern in Lateinamerika und der Karibik. Die Volksrepublik glaube, dass der «übergroße Markt» Chinas mehr Möglichkeiten für Produkte jener Länder biete, sagte der hochrangige Beamte Miao Deyu in Peking. Er nannte ein jüngstes Abkommen mit Brasilien zum Kauf von Sojabohnen durch China. 

China hat die Länder daher zu einer verstärkten Zusammenarbeit im Handel eingeladen, sagte der Funktionär des chinesischen Außenministeriums für Lateinamerika in Bezug auf die Frage, ob China nun seine Exporte in die USA nach Lateinamerika umleiten würde. Laut Miao machten die Exporte in die USA im Jahr 2024 14,7 Prozent der Gesamtexporte Chinas aus.

Am vergangenen Wochenende trafen sich Vertreter aus Washington und Peking in Genf, Schweiz, um über Zölle zu diskutieren. Seit April erheben die USA 145 Prozent zusätzliche Zölle auf Importe aus China. Peking hat im Gegenzug 125 Prozent Aufschläge auf US-Waren erhoben. Miao sagte, dass Washington die Zölle als Druckmittel eingesetzt habe. Peking hingegen strebe an, die internationale Handelsordnung zu schützen und den inländischen Konsum zu steigern.

Treffen in kommender Woche

China bemüht sich seit geraumer Zeit, sich als verlässlicher Handelspartner international zu etablieren. Dennoch weist die Volksrepublik Handelsüberschüsse mit vielen Ländern auf – auch mit der EU, die bereits mit Zöllen gegen preiswerte E-Autos aus Fernost vorgeht. Zudem wird die schwache Nachfrage in China als bedeutendes Problem für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt angesehen.

In der nächsten Woche lädt die Regierung zahlreiche Staats- und Regierungsvertreter der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (CELAC) zu einem Forum in Peking ein. Neben einer gemeinsamen Erklärung soll Teil des Treffens ein Aktionsplan bis 2027 mit Kooperationen in Rohstoffen, Nahrungsmitteln und Infrastruktur sein.

dpa