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13 Giraffen von Namibia nach Angola umgesiedelt

Giraffen galten in Angola für mehr als 100 Jahre als ausgestorben. Jetzt wurde eine zweite Gruppe der Langbeiner in dem südwestafrikanischen Land wieder angesiedelt.

Giraffen im Iona-Nationalpark in Angola.
Foto: -/Giraffe Conservation Group/dpa

Im Rahmen eines langjährigen Naturschutzprojekts wurden 13 Giraffen aus Namibia in das benachbarte Angola umgesiedelt. Es handelt sich um die zweite Aktion dieser Art innerhalb eines Jahres, da die Tiere zuvor in Angola seit über einem Jahrhundert als ausgestorben galten, wie die Naturschutzorganisation Giraffe Conservation berichtet. Vor zehn Monaten wurde bereits eine erste Gruppe von 14 Giraffen erfolgreich im Iona-Nationalpark angesiedelt.

Augusto Archer de Sousa Mangueira, der Gouverneur der Provinz Namibe, in der der Park liegt, beschrieb die Ankunft der zweiten Giraffen-Gruppe als «weiterer entscheidender Schritt zur Wiederherstellung des ökologischen Gleichgewichts des Iona-Nationalparks». Die Giraffen sind nach Angaben von Giraffe Conservation rund 1300 Kilometer entfernt in Namibia eingefangen und mehr als 48 Stunden nach Angola transportiert worden. Alle 13 Tiere seien demnach am Samstag wohlbehalten ausgesetzt worden.

Die Naturschützer hoffen, dass das gesamte Ökosystem des Parks von der Umsiedlung der Giraffen profitiert. Diese würden unter anderem mit ihren selektiven Fressgewohnheiten dabei helfen, die Vegetation zu stärken, da sie eine wichtige Rolle bei der Verbreitung von Pflanzensamen spielen.

Vor der Umsiedlung hat eine Machbarkeitsstudie der Namibia University of Science and Technology verschiedene Risikofaktoren bewertet. Dabei wurde unter anderem die Eignung des Lebensraums, Risiken bei der Umsiedlung sowie die finanzielle Machbarkeit geprüft.

Rund 117.000 Giraffen in freier Wildbahn

In den letzten 35 Jahren ist die Anzahl der Giraffen in Afrika laut Giraffe Conservation um etwa ein Drittel gesunken. Schätzungen zufolge gibt es immer noch rund 117.000 Tiere in freier Wildbahn. In Angola hat unter anderem ein langwieriger Bürgerkrieg (1975 – 2002) die Natur schwer geschädigt und zum Rückgang vieler Wildtierarten beigetragen.

Die Wiederansiedlung der Giraffen soll auch mehr Touristen in das Land mit 36 Millionen Einwohnern im südlichen Afrika locken, das aufgrund des Bürgerkriegs noch am Anfang der Entwicklung seines Tourismussektors steht.

dpa