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15-Jähriger gesteht Mord an Mitschüler, Motiv unklar

Der Jugendliche gestand vor Gericht die Tat, betonte jedoch, dass der Schuss nicht geplant war und das Motiv unbekannt ist.

Kerzen und Blumen im September 2023 vor dem Schulzentrum in Lohr am Main
Foto: Pia Bayer/dpa

Zum ersten Mal seit seiner Festnahme hat ein Jugendlicher, der des Mordes angeklagt ist, zugegeben, dass er einen 14-jährigen Mitschüler mit einem Kopfschuss getötet hat. Der 15-Jährige ließ am Montag vor dem Landgericht Würzburg eine entsprechende Erklärung durch seine Verteidiger verlesen, wie Gerichtssprecherin Martina Pfister-Luz aus der nicht öffentlichen Verhandlung berichtete. Der Schuss sei jedoch nicht geplant gewesen, sondern aus der Situation heraus entstanden. Zum möglichen Motiv gab es zunächst keine Informationen.

Der 15-Jährige steht seit dem 3. Mai vor der Großen Jugendkammer. Laut Anklage tötete er im vergangenen September auf dem Gelände einer Schule im fränkischen Lohr am Main den 14-jährigen Italiener mit einem einzigen Schuss aus einer Pistole. Die beiden Jungen gingen in dieselbe Mittelschule in der Kleinstadt im Spessart.

Seit seiner Festnahme am Tattag schwieg der Angeklagte zu den Vorwürfen der Ermittler. Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass der Deutsche den Serienmörder Jeffrey Dahmer verehrt, der eine der grausamsten Mordserien in den USA begangen hat und über den es eine Netflix-Serie gibt. Er soll die Tat nur aus Mordlust begangen haben, um jemanden zu töten.

Da der Angeklagte minderjährig ist, schreibt das Gesetz vor, dass die Verhandlung hinter verschlossenen Türen stattfindet. Im Jugendstrafverfahren steht die Erziehung im Vordergrund. Bei Mord beträgt die Höchststrafe für Jugendliche zehn Jahre. Die Sicherungsverwahrung ist unter strengen Bedingungen möglich.

Die Tatwaffe, eine Neun-Millimeter-Pistole des Typs Ceska CZ 75, war im Besitz eines 66-Jährigen, der im selben Haus wie der Angeklagte lebte. Es ist jedoch bisher nicht öffentlich bekannt, wie der Jugendliche an die Waffe gelangte.

dpa