Die Zahlen bleiben stabil, jedoch schwanken jährlich stark. FSME und Borreliose sind die Hauptübertragungskrankheiten, mit unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten.
Zecken in Deutschland: Tausende im Krankenhaus, 19 Todesfälle durch Infektionskrankheiten
Zecken führen jedes Jahr in Deutschland dazu, dass mehrere Tausend Menschen ins Krankenhaus eingeliefert werden, 19 Patienten sind 2023 an zwei durch Zecken verursachten Infektionskrankheiten gestorben. Laut Angaben des Statistischen Bundesamts sind die Zahlen der stationären Klinikaufenthalte in den letzten 20 Jahren insgesamt weitgehend konstant geblieben, schwanken jedoch von Jahr zu Jahr stark.
FSME und Borreliose
In Deutschland werden hauptsächlich zwei Infektionskrankheiten von Zecken übertragen: Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Borreliose. FSME wird durch Viren verursacht und kann durch eine Impfung verhindert werden. Borreliose hingegen wird durch Bakterien verursacht, für die es keine Impfung gibt.
600 Krankenhausaufenthalte und 9 Todesfälle wegen FSME
Laut Statistik wurden im Jahr 2023 in Deutschland rund 600 Patientinnen und Patienten aufgrund von FSME im Krankenhaus behandelt. Neun Personen starben an der dadurch verursachten Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute.
«Die Zahl der stationären FSME-Behandlungen ist binnen 20 Jahren tendenziell etwas gestiegen, wobei die jährliche Schwankung hoch ist», berichteten die Statistiker. «Der Höchstwert der vergangenen 20 Jahre lag im Corona-Jahr 2020, als knapp 900 Patientinnen und Patienten mit der Hauptdiagnose FSME im Krankenhaus behandelt wurden.» Die Ständige Impfkommission empfiehlt die FSME-Impfung für Menschen, die in FSME-Risikogebieten leben und mit Zecken in Kontakt kommen können. Die umfassen vor allem Bayern, Baden-Württemberg sowie Teile von Hessen, Thüringen und Sachsen aber auch einzelne Landkreise anderer Bundesländer.
5.400 Krankenhausaufenthalte und 10 Todesfälle wegen Borreliose
Knapp 5.400 Patientinnen und Patienten wurden der Statistik zufolge 2023 wegen Borreliose im Krankenhaus behandelt. Zehn Menschen starben aufgrund der Erkrankung. «Die Zahl der Borreliose-Behandlungen ist binnen 20 Jahren etwas gesunken. 2003 waren es knapp 7.600», so das Statistische Bundesamt.
Im Falle einer Erkrankung zeigt sich oft als erstes Symptom eine zunehmende Rötung um die Einstichstelle herum. Borreliose kann im frühen Stadium gut mit einer zweiwöchigen Antibiotikabehandlung behandelt werden. Allerdings kann sich der Erreger bei einer unbehandelten Infektion im Frühstadium auf andere Gewebe und Organe ausbreiten und dauerhafte Langzeitschäden verursachen. Spätformen können Monate oder sogar Jahre nach dem Zeckenstich auftreten.