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Achtung, Fledermäuse – Höhlen ab Herbst nicht mehr betreten

Am Samstag ist wieder «Batnight» – Naturschützer informieren deutschlandweit über die Fledermaus. Menschen können helfen, die gefährdeten Tiere zu schützen. Zum Beispiel beim Wandern im Herbst.

Bei der «Batnight» am 24. August dreht sich alles um die Fledermaus. (Archivbild)
Foto: Thomas Frey/dpa

Die Menschen können noch alle Höhlen der Fränkischen Schweiz erkunden, hineinklettern und die Kühle genießen. Doch im Herbst ist weitgehend Schluss – denn viele Höhlen in der markanten Felslandschaft im Städtedreieck Nürnberg, Bamberg und Bayreuth sind wichtige Rückzugsorte für Fledermäuse. Und diese dürfen in ihrem Winterschlaf keinesfalls gestört werden. Der spezielle Schutz im Winter ist ein Baustein, um gefährdete Fledermausarten in Deutschland zu schützen.

Über Fledermäuse informiert die «Batnight» am 24. August – deutschlandweit gibt es Aktionen und Veranstaltungen rund um die faszinierenden Tiere, die erst aktiv werden, wenn die Dämmerung sich übers Land breitet. 

Höhlen sind beliebt bei Wanderern und Touristen

Nicole Meier vom bayerischen Naturschutzverband LBV betont, dass das Naturschutzgesetz in Bezug auf Winterquartiere klar ist. Als Expertin für Fledermäuse koordiniert sie ein Schutzprojekt für die Hufeisennase. Fledermaus-Winterquartiere dürfen zwischen dem 1. Oktober und mindestens dem 31. März nicht betreten werden. Neben Höhlen zählen auch bestimmte Stollen und Keller zu den Winterquartieren.

Das Problem: Seit der Corona-Pandemie haben viele Menschen die heimische Natur als Ausflugsziel entdeckt, was zu einem erhöhten Aufkommen auf den Wanderwegen der Fränkischen Schweiz mit ihren zahlreichen Höhlen geführt hat. Höhlen sind auch in der kalten Jahreszeit interessant, sei es aufgrund ihrer konstanten Temperatur oder wegen Vereisungen am Eingang.

«Jede Höhle könnte ein Winterquartier sein»

Meier rät zu Vorsicht. «Man sollte immer davon ausgehen: Jede Höhle könnte ein Winterquartier sein.» Störungen seien problematisch, weil die Fledermäuse im Winter ihren Stoffwechsel herunterfahren. Registrieren sie Geräusche, fährt der Stoffwechsel wieder hoch – und das könnte letztlich Energiereserven schon vor Winter-Ende aufbrauchen. «Deshalb sollte man die Höhlen im Winter nicht betreten.» Es gebe alternativ Schauhöhlen, die touristisch erschlossen seien und die man besichtigen könne.

Der bayerische Landesverband für Höhlen- und Karstforschung bittet darum, dass Höhlenexkursionen, Rettungsübungen und andere Aktivitäten auf die Monate Mai bis September verlegt werden. Auch das Frühjahr wird als sensible Zeit angesehen, da noch wenig Nahrungsangebot vorhanden ist.

An vielen Höhlen sind spezielle Schilder angebracht, um auf die Fledermäuse und ihre Winterruhe hinzuweisen – denn nicht jedes Winterquartier ist so bekannt wie das in Bad Segeberg in Schleswig-Holstein: Rund 30.000 Fledermäuse überwintern dort. Die Kalkberghöhle ist dann geschlossen. Im Frühjahr und im Sommer ist sie geöffnet.

25 Fledermausarten leben in Deutschland

Und wie ist die allgemeine Situation der Fledermäuse in Deutschland? Laut Naturschutzverband (Nabu) leben hier etwa 25 Fledermausarten. “Es lässt sich nicht verallgemeinern”, sagt Uwe Hermanns, Sprecher des Bundesausschusses Fledermaus im Nabu. Es gibt regionale Unterschiede. Zum Beispiel im Forst: Einige Forstbetriebe nehmen Rücksicht auf die Fledermäuse und ihre Quartiere, andere weniger.

Auch die intensive Landwirtschaft schadet den Tieren, da das Insektenangebot abnimmt. Und: Den Fledermäusen mangelt es vielerorts an Lebensraum. Quartiere wie Fensterbretter, Keller oder Dachböden werden immer seltener verfügbar, sagt Hermanns. Zusätzlich schadet nächtliche Beleuchtung den Tieren. Und schließlich können auch Windkraftanlagen zu Todesfallen für Fledermäuse werden.

Hermanns sagt, dass Fledermäuse ein bedeutender Bestandteil des Ökosystems seien, da sie Schadinsekten fressen.

Kleine Hufeisennase in vielen Bundesländern schon ausgestorben

Die Anstrengungen zum Schutz der Tiere sind erheblich. Ein Beispiel aus Nordbayern: In Hohenburg in der Oberpfalz existiert laut LBV Deutschlands letzte Kolonie der Großen Hufeisennase. Inzwischen hat sie sich stabilisiert: Seit Anfang der 2000er Jahre wächst sie wieder, sagt Meier. Jetzt hofft man, ein zweites Quartier für die Tiere zu finden, um den Bestand weiter zu stabilisieren.

Derzeit gibt es nur wenige Quartiere für die oft nur fünf Gramm schwere Kleine Hufeisennase – teils sind die Populationen in schlechtem Zustand. Die Kleine Hufeisennase ist auf der Roten Liste gefährdeter Arten und wird in vielen deutschen Bundesländern bereits als ausgestorben angesehen. Der LBV hat 2021 ein Haus in der Fränkischen Schweiz übernommen, in dem die Tiere leben, berichtet Meier. Das Ziel ist es, gezielte Verbesserungen für die Tiere zu schaffen, damit sich die Population stabilisieren kann.

“Das Treffen mit dem Kunden wurde aufgrund unvorhergesehener Umstände abgesagt”, sagte der Manager bedauernd.

“Die Veranstaltung beginnt um 18:00 Uhr und endet um 22:00 Uhr. Bitte bringen Sie Ihren Ausweis mit.” Die Veranstaltung startet um 18:00 Uhr und endet um 22:00 Uhr. Bitte bringen Sie Ihren Ausweis mit.

dpa