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Alpenschneehase zum «Tier des Jahres» gewählt

Im Winter komplett weiß, im Sommer grau-braun: Der Alpenschneehase verändert sein Aussehen im Jahresverlauf. Nun wurde der Gestaltwandler zum «Tier des Jahres» gewählt.

Alpenschneehasen tragen im Winter weiße, luftgefüllt Haare und eine feine Unterwolle (Handout).
Foto: Stefan Huwiler/Imagebroker/ DeutscheWildtierStiftung/dpa

Er ist das Chamäleon unter den Hasen: Der Alpenschneehase ändert seine Fellfarbe je nach Umgebung. Im Winter, wenn sein Lebensraum im Gebirge von Schnee bedeckt ist, trägt er ein weißes Winterfell, im Sommer, wenn dort Pflanzen wachsen, tarnt er sich in einem grau-braunen Kleid – nur die Ohrenspitzen bleiben immer schwarz. Nun haben die Spenderinnen und Spender der Deutschen Wildtier Stiftung den Hasen zum «Tier des Jahres» 2025 gewählt.

Klaus Hackländer, Wildtierbiologe und Vorstand der Stiftung, erklärte, dass damit auf eine faszinierende und äußerst seltene Tierart hingewiesen werde. Aufmerksamkeit sei entscheidend für einen effektiven Schutz. Der Alpenschneehase (Lepus timidus varronis) sei in Deutschland extrem selten. Es gebe jedoch nur wenige Daten, wie die Deutsche Wildtier Stiftung mitteilt. Daher werde im nächsten Jahr damit begonnen, das Vorkommen des Hasen systematisch zu erfassen.

Angepasst an Schnee und Kälte

Es ist offensichtlich, dass der Hase in Deutschland nur in einem begrenzten Gebiet in den Alpen lebt, das höher als 1.300 Meter liegt. Menschen sehen ihn selten, unabhängig von der Jahreszeit. Wenn er im Sommer gesichtet wird, könnten Beobachter ihn für einen Feldhasen halten, obwohl er kleiner ist und kürzere Ohren hat. Aufgrund seiner kürzeren Beine und Ohren geht weniger Wärme verloren.

Der Hase wechselt sein Fell nicht nur, um im Winter besser getarnt zu sein, sondern auch, weil die weißen Winterhaare luftgefüllt sind und eine gute Isolierung bieten. Zudem trägt er dann eine feine Unterwolle. Bei viel Schnee lässt sich der Alpenschneehase gerne einschneien oder gräbt kleine Schneehöhlen, in denen es wärmer ist als draußen, ähnlich wie in einem Iglu. Er lässt sich nur einen kleinen Schacht zum Atmen.

Beruhigte Bereiche gefordert

Die Deutsche Wildtier Stiftung weist darauf hin, dass der Klimawandel dem Hasen das Überleben schwer mache. Dadurch verlagere sich die Schneefallgrenze nach oben, was den Lebensraum der Tiere verkleinere. Auch Menschen auf Skiern oder Schneeschuhen störten die Hasen. Würden die Tiere gestresst, könnten sie sterben, sagte Hackländer. «Schneehasen brauchen beruhigte alpine Bereiche.» Wintersportler sollten die Pisten und Loipen nicht verlassen.

Zuletzt waren Braunbrustigel (Erinaceus europaeus), Gartenschläfer (Eliomys quercinus), Gewöhnlicher Schweinswal (Phocoena phocoena), Fischotter (Lutra lutra) und Maulwurf (Talpa europaea) die «Tiere des Jahres».

dpa