Bei Kollision von Bleikernen entsteht Gold durch neuen Mechanismus. Goldschatz bleibt jedoch aus.
Physiker verwandeln Blei in Gold am Cern in Genf

Physiker am europäischen Kernforschungszentrum Cern in Genf haben Blei in Gold umgewandelt. Die Organisation in Genf teilte mit, dass diese Umwandlung durch einen neuen Mechanismus bei der Kollision von Bleikernen fast bei Lichtgeschwindigkeit gemessen wurde. Das Cern betont jedoch, dass kein sagenhafter Goldschatz entstehen wird.
Beim Cern, das maßgeblich aus Deutschland mitfinanziert wird, wird nach dem Ursprung der Welt geforscht. Bei hochenergetischen Kollisionen von Bleikernen kann Plasma entstehen, von dem man annimmt, dass es in der millionsten Sekunde nach dem Urknall das Universum erfüllte, berichtet das Cern. Daraus dürfte die heute bekannte Materie entstanden sein.
Magnetische Felder und Schwingungen
Wenn die Bleikerne im 27 Kilometer langen Tunnel des Teilchenbeschleunigers LHC auf Kollisionskurs gebracht werden, ist es jedoch viel häufiger der Fall, dass die Bleikerne knapp aneinander vorbeifliegen. Das starke magnetische Feld der Kerne kann dazu führen, dass ihre innere Struktur in Schwingungen gerät und eine geringe Anzahl von Neutronen und Protonen abgestoßen werden.
«Um Gold zu erzeugen (ein Kern mit 79 Protonen), müssen in den LHC-Strahlen drei Protonen aus einem Bleikern entfernt werden», teilt das Cern mit. Die Gesamtmenge sei aber immer noch Billionen Male weniger gewesen, als für die Herstellung eines Schmuckstücks erforderlich wäre, dämpft das Cern jegliche Hoffnung von Alchemisten. Und: «Das Gold existiert nur für einen winzigen Bruchteil einer Sekunde.»
«Der Traum der mittelalterlichen Alchemisten ist zwar technisch gesehen wahr geworden, aber ihre Hoffnungen auf Reichtum haben sich wieder einmal zerschlagen», berichtet das Cern.
Die Organisation beschreibt ihre Entdeckung in einem Fachartikel in der Zeitschrift «Physical Review Journals». Sie wurden seit 2015 im Experiment «Alice» realisiert.