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Ausgefallene Deko: Dino mit besonderem Hornschmuck entdeckt

Im Norden der USA finden Forscher Überreste eines bisher unbekannten Dinosauriers. Seine Hörner erinnern an einen nordischen Gott – das hat auch die Namensgebung inspiriert.

Der Dinosaurier mit seinen auffälligen Hörnern soll vor 78 Millionen Jahren durch Nordamerika gestreift sein.
Foto: Fabrizio Lavezzi/Evolutionsmusee/Colorado State University/dpa

In den Sümpfen des heutigen US-Bundesstaats Montana stapfte einst ein seltsamer Dino umher. Der rund fünf Tonnen wiegende Saurier trug einen bizarren Hornschmuck auf dem Kopf, wie ein Forschungsteam im Fachmagazin «PeerJ» berichtet. 

Der Pflanzenfresser hatte demnach flache, geschwungene Hörner an seinem Nackenschild und weitere asymmetrische Hörner auf der Spitze des Schilds. Zudem strebten über den Augen zwei weitere große Hörner in die Höhe. Sein Name Lokiceratops rangiformis («Lokis gehörntes Gesicht, das wie ein Karibu aussieht») wurde den Forscherinnen und Forschern zufolge von der nordischen Mythologie inspiriert. Dort ist der Loki der Gott der Hinterlist und Lüge. 

Der Gestaltwandler wird immer wieder auch mit Hörnern dargestellt. Auch in der Popkultur ist Loki eine beliebte Figur und inspirierte unter anderem eine gleichnamige «Marvel»-Serie mit Hauptdarsteller Tom Hiddleston. Der zweite Name, rangiformis, bezieht sich auf die unterschiedliche Länge der Hörner an der Spitze des Halsschilds, ähnlich wie bei den asymmetrischen Geweihen von Karibus und Rentieren. 

Ein Verwandter des Triceratops

Das Forscherteam erklärt, dass Lokiceratops rangiformis vor etwa 78 Millionen Jahren ein Verwandter des Triceratops war. Im Jahr 2019 wurden die Überreste dieses rund sieben Meter langen Dinosauriers im Norden des US-Bundesstaats Montana entdeckt, wenige Kilometer südlich der kanadischen Grenze. In dieser Region wurden bereits zahlreiche Dinosaurierfossilien gefunden. Zwei Paläontologen von der Colorado State University und der University of Utah identifizierten anhand der Schädelfragmente eine neue Art.

Laut den Forschern ist Lokiceratops rangiformis der größte Dinosaurier der Centrosaurinae-Gruppe, der bisher in Nordamerika entdeckt wurde. Außerdem hatte er wahrscheinlich größere Nackenschild-Hörner als seine Verwandten. Im Gegensatz zu anderen Mitgliedern der Gruppe besaß er jedoch kein Nasenhorn.

«Wir denken, dass die Hörner dieser Dinosaurier dem ähneln, was Vögel mit ihrem Gefieder tun», sagte Co-Autor Joseph Sertich. «Sie nutzten sie entweder zur Partnerwahl oder zum Erkennen von Artgenossen.» Der rekonstruierte Schädel des Sauriers wurde der Sammlung des Evolutionsmuseums im dänischen Maribo übergeben.

dpa