Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Verbesserte Sicherheit und Komfort in Berliner Freibädern

2,5 Millionen Euro für Wachleute, Ausweispflicht, Videoüberwachung, App-Test und digitale Eintrittskarten sorgen für mehr Sicherheit und weniger Wartezeiten.

Die Berliner Bäderbetriebe haben ihr neues Sicherheitskonzept vorgestellt.
Foto: Monika Skolimowska/dpa

Die Zäune werden höher, die Polizei steht bereit, die Wachleute wurden erneut geschult und die Digitalisierung soll ihren Teil beitragen: Die Berliner Bäderbetriebe versprechen in diesem Sommer noch mehr Sicherheit, mehr Komfort und kürzere Warteschlangen besonders an heißen Tagen in den Freibädern.

Laut Bäder-Chef Johannes Kleinsorg und Innensenatorin Iris Spranger (SPD) sollen erneut 2,5 Millionen Euro für zahlreiche Wachleute in der Sommersaison ausgegeben werden. Ziel ist es, Tumulte von renitenten Jugendlichen und jungen Männern so weit wie möglich einzudämmen.

Zu den weiteren Sicherheitsmaßnahmen zählen:

– Im letzten Jahr wurde die kontroverse Ausweispflicht beim Eintritt eingeführt und bleibt bestehen. Badegäste ab 14 Jahren müssen einen Personalausweis, Führerschein, Schülerausweis oder einen anderen Ausweis vorlegen, um Zutritt zu den Sommerbädern zu erhalten.

– Die Videoüberwachungen an den Eingängen bestimmter Bäder werden beibehalten. Dadurch soll es möglich sein, Störer gegebenenfalls auch nachträglich zu identifizieren. Ebenso bleiben die Taschenkontrollen an den Eingängen bestehen. In den letzten Jahren gab es in der Regel etwa 150 Hausverbote aufgrund kleinerer Zwischenfälle. Straftaten waren jedoch selten der Grund, meist handelte es sich um Verstöße gegen die Hausordnung und kleinere Diebstähle. Allerdings gestaltet sich die Kontrolle von Hausverboten bei großem Andrang schwierig.

– An den heißen Tagen werden bis zu 20 Wachleute in den großen Freibädern eingesetzt. An vollen Wochenenden waren es insgesamt bis zu 170 Mitarbeiter privater Wachfirmen in allen Bädern. Zusätzliche Schulungen für das Sicherheitspersonal, unter anderem mit der Polizei, sowie psychologische Beratungen wurden angeboten.

– Vor Bädern mit Zwischenfällen wird erneut an heißen Tagen die Polizei postiert, um schnell eingreifen zu können. Es gebe eine «direkte Verbindung» zur Polizei, sagte Kleinsorg. Wöchentliche Lagebesprechungen seien geplant.

– Manche Bäder erhöhen die Zäune um das Gelände, um das Überklettern zu verhindern. An bestimmten Stellen sollen Zäune auch mit Kameras überwacht werden.

– Eine neue Hilferuf-App wird derzeit in den Sommerbädern Neukölln und Pankow getestet, um Badegäste die Möglichkeit zu geben, Wachleute zu alarmieren. Laut einer Ausschreibung soll die App dazu beitragen, das Sicherheitsgefühl zu verbessern. Durch einen Klick wird ein Alarm an das Sicherheitspersonal vor Ort gesendet, das dann mithilfe von Ortungstechnik zum genauen Standort geleitet wird, um Unterstützung zu leisten. Neukölln und Pankow waren die Bäder mit den meisten problematischen Vorfällen.

Laut den Bädern wird empfohlen, die Eintrittskarten vorzugsweise im Internet zu erwerben.

– Zukünftig ist es möglich, alle Tickets online zu erwerben und zu bezahlen. Sie sind zehn Prozent günstiger als die anderen Eintrittskarten. An heißen Wochenenden sollen auch Mitarbeiter mit Handscannern Badegäste mit Digitaltickets einlassen. Auf diese Weise sollen die Kassen entlastet und die teilweise langen Warteschlangen am Eingang vermieden werden.

Im Rahmen eines Testlaufs wird es von Juni bis August in fünf großen Freibädern in Pankow, Neukölln, Kreuzberg, Insulaner und Humboldthain ab 10.00 Uhr keine Kassen mehr geben und nur der Einlass mit einem Digitalticket möglich sein.

– Badegäste können auf der Website der Bäderbetriebe sehen, ob die Bäder derzeit leer, fast voll oder bereits voll sind. Die Bäder werden mit den Farben Grün, Gelb, Orange und Rot in einem Ampelsystem angezeigt. Ab Orange werden keine Tickets mehr online verkauft, ab Rot ist kein Einlass mehr möglich.

dpa