Fast jeder dritte Erwachsene schätzte sein Wohlbefinden als eher gering ein. Besonders bei jungen Erwachsenen waren die Werte alarmierend.
Psychisches Wohlbefinden in Deutschland, besorgniserregende Ergebnisse
Laut Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) schätzte fast jeder dritte Erwachsene in Deutschland sein psychisches Wohlbefinden im vergangenen Jahr als eher gering ein. Nur etwa jeder zehnte Befragte gab an, ein hohes psychisches Wohlbefinden zu haben, wie das RKI berichtete. Die Unterschiede zwischen Männern und Frauen waren dabei gering.
Der Prozentsatz derjenigen, die ihr Wohlbefinden als niedrig einschätzten, war besonders hoch, mit fast 40 Prozent bei den 18- bis 29-Jährigen. Bei den 65- bis 79-Jährigen betrug der Wert nur etwa 17 Prozent. Nur etwa jeder 20. junge Erwachsene hatte ein hohes psychisches Wohlbefinden, so die Auswertung. Die Ergebnisse betonten die besorgniserregenden Entwicklungen in der psychischen Gesundheit junger Erwachsener, so das RKI.
Die Informationen stammen aus dem Panel „Gesundheit in Deutschland“, die Daten zum psychischen Wohlbefinden wurden erstmals erhoben – daher ist kein Vergleich mit Vorjahren möglich.
Psychisches Wohlbefinden beeinflusst die Gesundheit
Das psychische Wohlbefinden beschreibt, wie gut sich ein Mensch fühlt und wie er sein Leben bewertet, wie erfüllt und wirksam er sich in der Bewältigung des Alltags und von Zielen wahrnimmt und wie zufrieden er mit seinen sozialen Beziehungen ist. «Psychisches Wohlbefinden ist mit einer besseren körperlichen und psychischen Gesundheit sowie einer höheren Lebensqualität assoziiert», erläuterte das Institut.
Erst kürzlich war Deutschland bei einer Analyse zum Wohlbefinden nur auf Platz 17 der 22 betrachteten Länder gelandet. Nachbesserungsbedarf gebe es hierzulande vor allem beim Wohnen, der Gesundheit und dem Gefühl von Zugehörigkeit, hieß es in der im Fachjournal «Nature Mental Health» vorgestellten Analyse.
Generell weisen die Ergebnisse der «Global Flourishing Study» – ebenso wie vorangegangene Analysen – darauf hin, dass sich Menschen in jüngeren Jahren nicht mehr so wohl fühlen wie vor Jahren noch. In Spanien wies die jüngste Altersgruppe (18- bis 24-Jährige) sogar das niedrigste Wohlbefinden auf.
Die RKI-Erfassung basiert auf Selbstangaben der Befragten. Die Befragungssurveys des Instituts liefern repräsentative Ergebnisse für die deutschsprachige Wohnbevölkerung Deutschlands ab 18 Jahren. «Gesundheit in Deutschland» soll eine umfassende Datenbasis für die Gesundheitsberichterstattung schaffen und eine wissenschaftlich fundierte Grundlage für politische Entscheidungen liefern.