Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Flutkatastrophe in Kenia: 257 Tote und 300.000 Betroffene

Präsident ruft Feiertag aus, Regenfälle durch El Niño verstärkt, Infrastruktur schwer beschädigt, Schulen öffnen wieder.

Menschen in Nairobi, die im Hochwasser ein Auto ziehen.
Foto: Joy Nabukewa/XinHua/dpa

Die Anzahl der Opfer der Überschwemmung in Kenia ist laut Regierungsangaben bis Mittwoch auf 257 gestiegen. “Bald 300.000 Menschen sind direkt von den anhaltenden starken Regenfällen betroffen”, sagte Regierungssprecher Isaac Mwaura. Über 50.000 Haushalte sind obdachlos oder vor den Fluten geflohen.

Präsident William Ruto hat den 10. Mai zum landesweiten Feiertag erklärt, um der Flutopfer zu gedenken und Bäume zu pflanzen – auch als Maßnahme gegen die Folgen des Klimawandels. Die im März beginnende Regenzeit, die normalerweise bis Ende Mai andauert, wird in diesem Jahr durch den Effekt des Wetterphänomens El Niño verstärkt.

In den vergangenen Wochen haben die Regenfälle in dem ostafrikanischen Land zu Schlammlawinen geführt, die die Infrastruktur schwer beschädigt haben. Mehrere wichtige Straßen sind unpassierbar geworden und auch Eisenbahnverbindungen sind betroffen. Das Gesundheitswesen leidet ebenfalls unter den Auswirkungen, da mehr als 60 Einrichtungen laut Regierung durch die Fluten beschädigt wurden. Zudem sind die ersten Fälle von Cholera in den überfluteten Gebieten aufgetreten. Etwa die Hälfte der kenianischen Verwaltungsbezirke ist betroffen.

Die neuesten Prognosen der Meteorologen lassen jedoch eine leichte Entspannung erwarten. “Die Schulen in Kenia werden daher ab Montag wieder öffnen”, sagte Ruto. Das Schultrimester nach den Osterferien hätte eigentlich am 29. April begonnen, wurde aber wegen der Unwetter ausgesetzt.

In anderen ostafrikanischen Ländern sind ebenfalls schwere Regenfälle aufgetreten, wenn auch nicht in so großem Ausmaß wie in Kenia. Auch in Tansania, Burundi, Ruanda, Äthiopien und der Demokratischen Republik Kongo gab es Tote, eingestürzte Häuser und überschwemmte Straßen. In den letzten Wochen sind in ganz Ostafrika mehr als 400 Menschen ums Leben gekommen.

dpa