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Neue Pläne: Nasa plant Atomreaktor auf dem Mond

Nasa plant Atomreaktor auf Mond bis 2030, um Wettbewerb mit China zu gewinnen und Mondbasen zu ermöglichen.

Die Nasa will sich wohl zu weiteren Mond-Plänen äußern. (Archivfoto)
Foto: epa Aaron M. Sprecher/epa/dpa

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa plant einem Medienbericht zufolge den Bau eines Atomreaktors auf der Mondoberfläche. Laut internen Dokumenten, die der US-Nachrichtenseite «Politico» vorliegen, soll die Raumfahrtbehörde innerhalb von 60 Tagen konkrete Vorschläge aus der Industrie für einen 100-Kilowatt-Reaktor einholen, der bis 2030 in Betrieb gehen soll. 

Die Pläne werden laut Nasa-Chef Sean Duffy in den nächsten Tagen bekannt gegeben. Auf Anfrage äußerte sich die Nasa zunächst nicht. Vor wenigen Wochen hatte US-Präsident Donald Trump Duffy zumindest vorübergehend zum Nasa-Chef ernannt, nachdem die Ernennung von Weltraum-Tourist Jared Isaacman im Streit mit Tech-Milliardär Elon Musk gescheitert war.

Die Nasa steht im Mond-Wettbewerb mit China und Russland

Hintergrund der Pläne für den Atomreaktor auf dem Mond ist der wachsende Wettbewerb mit China. Die zweitgrößte Volkswirtschaft plant um dieselbe Zeit ihre erste bemannte Mondmission. In dem Nasa-Papier wird gewarnt, dass die erste Nation mit einem funktionsfähigen Reaktor auf dem Mond eine «Ausschlusszone» ausrufen könnte – mit erheblichen Nachteilen für die USA.

In der Tat ist die Idee eines Atomreaktors auf dem Mond keine neue: Russland hatte die Idee schon vor vielen Jahren ins Spiel gebracht. Nach Angaben der Moskauer Raumfahrtbehörde Roskosmos planen die Russen gemeinsam mit China, zunächst eine Anlage für Nuklear-Energie auf dem Mond zu errichten.

Die Vorbereitungen dafür sind also bereits im Gange, die Anlage soll zuerst auf der Erde getestet werden und 2036 dann auf den Mond gebracht werden. Erst danach soll dort der Bau eines Atomkraftwerks beginnen – am Mondkrater Peary. Zur Energiegewinnung sollen zunächst auch Solaranlagen genutzt werden.

«Ziel ist es, das erste Atomkraftwerk auf dem Mond zu bauen – als Fundament für künftige Mondbasen», sagte Roskosmos-Chef Dmitri Bakanow im Juni. Sein Amtsvorgänger Juri Borissow hatte im vorigen Jahr noch einen Zeitrahmen von 2033 bis 2035 genannt. 

Nasa forscht bereits an einem derartigen Projekt

Die NASA hat auch schon an einem ähnlichen Projekt geforscht. Ein solches Kraftwerk könnte die stabile Stromversorgung für zukünftige Mondmissionen sicherstellen, wenn während der etwa zweiwöchigen Dunkelphase zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang keine Solarenergie verfügbar ist.

Die USA wollen nach mehr als 50 Jahren wieder zurück auf den Mond: Mit dem «Artemis»-Programm sollen 2027 erstmals wieder Astronauten auf dem Erdtrabanten landen. Der Zeitplan hat sich aber schon mehrfach verschoben, und es ist unklar, ob US-Präsident Donald Trump daran festhalten wird.

dpa