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Bestimmte PFAS-Chemikalien scheidet der Mensch rasch aus

Sogenannte Ewigkeitschemikalien kommen in vielen Produkten vor und sind sowohl in der Umwelt als auch in Menschen zu finden. Viele bauen sich nur langsam ab. Doch bei einigen geht es schneller.

PFAS werden in zahlreichen Verbraucherprodukten eingesetzt, zum Beispiel in Kosmetika, Kleidung oder Kochgeschirr (Symbolbild).
Foto: Annette Riedl/dpa

Bestimmte Industriechemikalien, die Menschen vor allem über Lebensmittel und Trinkwasser aufnehmen, bauen sich einer Studie zufolge schneller im menschlichen Körper ab als bisher angenommen. Unter die Lupe genommen wurden in der Untersuchung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) sogenannte Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS), auch Ewigkeitschemikalien genannt.

In der Studie wurden 15 PFAS-Verbindungen verglichen. Ein Forscher führte einen Selbstversuch durch und konsumierte ein Gemisch aus PFAS-Chemikalien in niedriger Dosierung. Danach wurde die Konzentration der Substanzen im Blut sowie deren Ausscheidung im Stuhl und Urin über einen Zeitraum von 450 Tagen gemessen. Laut BfR handelt es sich um die erste Untersuchung dieser Art.

«Entscheidend ist die Länge der Kohlenstoffkette des Moleküls: Kurzkettige PFAS werden rascher ausgeschieden», teilte das BfR mit. Sie hätten nur eine Halbwertszeit von Tagen bis Wochen, langkettige PFAS dagegen eine von bis zu mehreren Jahren. Die Halbwertszeit gibt an, nach welcher Zeit die Hälfte einer Substanz abgebaut ist oder den Körper verlassen hat.

Ausscheidung über Urin entscheidend

Kurzkettige Verbindungen würden vor allem mit dem Urin ausgeschieden. Langkettige Verbindungen hingegen könnten aus dem gebildeten Urin zurückgeholt werden. «Ihre Ausscheidung über den Urin ist daher nur sehr gering, was ihre lange Verweildauer im Körper erklärt.»

PFAS werden in vielen Verbraucherprodukten verwendet, wie zum Beispiel in Kosmetika, Kleidung oder Kochgeschirr. Die Chemikalien gelten als äußerst beständig und stabil. Sie haben sich weltweit in der Umwelt verbreitet und werden in geringen Mengen über Nahrung und Trinkwasser aufgenommen.

Ergebnisse wichtig für Risikobewertung

Laut dem Institut sind die Ergebnisse für die Risikobewertung des BfR von großer Bedeutung. Insbesondere das Wissen über die Halbwertszeiten ist entscheidend im Falle einer Kontamination von Lebensmitteln oder Trinkwasser.

dpa