Lieber Rohmilch, Frischmilch oder H-Milch? Da gehen die Meinungen auseinander. Fachleute haben eine klare Meinung, was die Vorteile und Risiken angeht.
BfR: Nachteile von Rohmilch überwiegen Vorteile
Manche Menschen kaufen gerne Rohmilch, weil sie natürlicher ist. Sie erhalten diese direkt vom Hof, zum Beispiel über Milchtankstellen. Im Gegensatz zu herkömmlicher Frischmilch oder H-Milch wird Rohmilch vor dem Verkauf nicht pasteurisiert und homogenisiert.
Dennoch sind viele behauptete Vorteile von Rohmilch wissenschaftlich nicht nachgewiesen oder widerlegt, wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in einer Erklärung betont. Aufgrund der gesundheitlichen Risiken, die mit Rohmilch verbunden sind, überwiegen die Nachteile gegenüber den Vorteilen.
Durchfallerkrankungen oder Darmentzündungen möglich
Da Rohmilch nicht pasteurisiert, also erhitzt wird, kann sie mit Darmkeimen wie Salmonellen und E. Coli verunreinigt sein. «Diese können eine Lebensmittelinfektion hervorrufen und insbesondere Säuglingen, Kleinkindern oder Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, wie beispielsweise schwangere und ältere Mitmenschen, gefährlich werden», schreibt das BfR.
„Es wird empfohlen, Rohmilch vor dem Verzehr selbst zu erhitzen, um sicherzustellen, dass sie ein sicheres Lebensmittel ist“, sagt das Institut. In verschiedenen Tests wurden regelmäßig krankmachende Keime in Rohmilchproben gefunden. Aus diesem Grund ist der Verkauf von Rohmilch grundsätzlich verboten, mit Ausnahme direkt auf den Höfen.
Pasteurisieren verursacht keine gesundheitlichen Nachteile
Nach BfR-Angaben ergeben sich durch das Pasteurisieren von Milch keine Nachteile für die Gesundheit. Lediglich die Menge an B-Vitaminen nehme geringfügig ab. Die Mineralstoffe und Milchfette blieben unverändert, seien also bei Rohmilch und normaler Frischmilch gleich. «Diese geringen Unterschiede im Vitamingehalt sind aufgrund der hierzulande insgesamt guten Nährstoffversorgung für die Vitamin-Versorgung unerheblich.»