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Erneut steigende Tendenz bei Cyberangriffen 2023

Mehr als 800 Unternehmen und Institutionen meldeten im vergangenen Jahr Attacken mit Verschlüsselungssoftware. Und Cyberkriminelle sorgten auch auf andere Art für hohe Schäden, wie ein Bericht zeigt.

Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien warnt vor Cyberangriffen: «Der Schaden liegt bei 148 Milliarden Euro pro Jahr.»
Foto: Peter Steffen/dpa

Die Gefahren durch Cyberangriffe sind nach Einschätzung des Bundeskriminalamtes (BKA) im zurückliegenden Jahr weiter gestiegen. Dies geht aus dem jüngsten «Bundeslagebild Cybercrime» hervor, das in Wiesbaden vorgestellt wurde.

«Die polizeiliche Datenbasis, aber auch die Feststellungen einzelner IT-Security-Dienstleister zeigen für 2023 eine erneut steigende Tendenz bei Cyberangriffen sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht», heißt es in dem Bericht.

Verantwortlich für diese Entwicklung sind vor allem Fälle, bei denen zwar Schäden in Deutschland entstehen, aber der Täter sich im Ausland aufhält oder sein Aufenthaltsort unbekannt ist. Laut Bundeslagebild 2023 stieg die Anzahl der erfassten Cybercrime-Delikte bei Auslandstaten im Vergleich zum Vorjahr um etwa 28 Prozent. Im Inland gab es laut der Polizeilichen Kriminalstatistik für den gleichen Zeitraum einen leichten Rückgang von minus 1,8 Prozent bei Cyberstraftaten.

Nach wie vor gehören Ransomware-Angriffe zu den schwerwiegendsten Bedrohungen, bei denen Kriminelle die Daten von Unternehmen oder der öffentlichen Verwaltung verschlüsseln und ein Lösegeld für die Entschlüsselung verlangen. Im Bundeslagebild heißt es, dass im Jahr 2023 bundesweit mehr als 800 Unternehmen und Institutionen Ransomware-Fälle gemeldet haben.

Im Jahr 2023 wurden erneut hohe Schäden durch Cyberkriminalität verursacht, wie das BKA mitteilte und auf Angaben des Digitalverbandes Bitkom verwies. Laut Bitkom beliefen sich die Gesamtschäden für Unternehmen in Deutschland durch analogen und digitalen Diebstahl, Industriespionage oder Sabotage auf 205,9 Milliarden Euro. Fast drei Viertel dieser Gesamtschäden werden laut Bitkom auf Cyberattacken zurückgeführt. Die explizit genannten Schäden durch Erpressung mit gestohlenen oder verschlüsselten Daten beliefen sich auf 16,1 Milliarden Euro.

dpa