Viele Verbraucher planen Einkäufe am Black Friday, doch nicht alle Angebote sind seriös. Experten raten, Preise im Voraus zu vergleichen und auf sichere Zahlungsarten zu achten.
Black Friday: Vorsicht vor Fake-Shops und falschen Rabatten
Einige Wochen vor Weihnachten locken viele Händler sowohl online als auch offline mit großen Rabattaktionen zum Black Friday und dem darauffolgenden Cyber Monday. Kundinnen und Kunden werden mit erheblichen Preisnachlässen angezogen. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten jedoch vorsichtig sein, da nicht jedes Angebot wirklich vorteilhaft ist und auch Betrüger hoffen, ein gutes Geschäft zu machen.
Eine aktuelle Umfrage des Branchenverbandes Bitkom unter 1.180 Internetnutzerinnen und -nutzern ab 16 Jahren verdeutlicht, wie stark die Rabatttage im Bewusstsein der deutschen Verbraucher verankert sind. Der Umfrage zufolge wissen 98 Prozent der Befragten über den Black Friday Bescheid, und 59 Prozent haben vor, an diesem Tag etwas zu kaufen. Im Durchschnitt planen sie, ungefähr sieben Stunden mit der Suche nach Angeboten zu verbringen.
Preise vergleichen und Rabatte überprüfen
“Nicht hinter jeder reißerischen Werbeaussage steckt wirklich ein Schnäppchen”, erklärt Iwona Husemann, Rechtsexpertin der Verbraucherzentrale NRW, in einer Pressemitteilung. Viele der angeblich hohen Preisnachlässe beruhen laut der Verbraucherschützerin auf einem Vergleich mit der durch vom Hersteller oder Importeur eines Produkts herausgegebenen, unverbindlichen Preisempfehlung (UVP). Die UVP könne aber nicht mit dem üblichen Preis im Handel gleichgesetzt werden. Daher sei es ratsam, den Verlauf des Preises eines Artikels bestenfalls schon vor einem Tag wie dem Black Friday zu beobachten.
Es ist auch ratsam, den verlangten Preis mit den Preisen anderer Händler zu vergleichen. Denn dort könnte dasselbe oder ein ähnliches Produkt dennoch günstiger sein. Verbraucher können hierfür zum Beispiel Preissuchmaschinen nutzen. Außerdem sollte man sich nicht von Tricks wie ablaufenden Timern oder vermeintlich schrumpfenden Lagerbeständen beeinflussen lassen.
Fake-Shops im Internet
“Der boomende Online-Absatz an den Rabatttagen wird leider auch von Betrügern genutzt, um Verbraucherinnen und Verbraucher mit Fakeshops über den Tisch zu ziehen”, warnt Huseman zudem. Insbesondere im Rahmen von Rabatt-Aktionen – wie eben dem Black Friday oder Cyber Monday – steige laut der Mitteilung die Gefahr, Opfer eines Betruges zu werden. Um zu erkennen, dass es sich um einen Anbieter mit Betrugsabsichten handelt, können Nutzer etwa den Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale NRW aufrufen. Dieser überprüft unterschiedliche Merkmale und schätzt ein, ob es sich um einen seriösen Shop handelt. Zudem wird vor einer Bestellung per Vorkasse gewarnt, Lastschrift oder Rechnung sollten demnach als Bezahlmethode bevorzugt werden.
Die Polizei hat in den vergangenen Jahren ebenso immer wieder vor Betrugsversuchen mit Fake-Shops gewarnt – so auch aktuell wieder. “Die kriminellen Betreiber setzen auf täuschend echt aussehende Online-Auftritte, um ahnungslose Konsumenten mit vermeintlich guten Deals in die Verkaufsfalle zu locken”, heißt es etwa in einer Mitteilung des Landeskriminalamtes Nordrhein-Westfalen.
Das Landeskriminalamt warnt, dass Fake-Shops bei ihren Internetadressen “oft nur minimale Abweichungen von echten Shop-Adressen” nutzen und Waren häufig zu “unrealistisch niedrigen Preisen” anbieten. Größte Skepsis sei geboten, wenn das Impressum oder die AGB fehlen oder nicht korrekt sind. “Seriöse Shops bieten sichere Zahlungsarten zum Beispiel über Rechnung oder bekannte Bezahlservices an”, wird zudem geraten. Echte Kundenbewertungen seien im Vergleich zu gefälschtem Feedback “meistens detailliert und spezifisch”. Auch Gütesiegel sollten “wirklich klickbar und überprüfbar” sein.