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Überfüllte Gefängnisse in Großbritannien: Premierminister plant Notmaßnahmen

Starmer zeigt sich entsetzt über die Lage und erwägt vorzeitige Entlassung von Häftlingen, um Platz zu schaffen.

Gefängnissen in England und Wales stehen vor der Überlastung. (Archivbild)
Foto: Sabrina Merolla/ZUMA Press Wire/dpa

Großbritanniens neuer Premierminister Keir Starmer zeigt sich entsetzt über die Lage in den Gefängnissen. «Es ist schockierend, dass unser Land so weit gekommen ist, dass wir zu viele Häftlinge und nicht genug Haftplätze haben», sagte er der britischen Zeitung «Guardian» zufolge. «Bis zu einem Punkt, an dem jede Regierung nun in der Position wäre, Häftlinge vorzeitig zu entlassen.»

Den Berichten der Medien zufolge arbeitet die Regierung daran, eine frühere Entlassung von Gefangenen zu ermöglichen. Laut der britischen Nachrichtenagentur PA könnte Starmer noch diese Woche Notmaßnahmen genehmigen.

Nicht mehr viele Haftplätze frei

Laut PA lag die Anzahl der Insassen am vergangenen Freitag bei 87.453, während die Kapazität von 88.864 nutzbaren Haftplätzen betrug. Nicht enthalten waren 1.350 zusätzliche Zellen, die als Notmaßnahme bereitgehalten wurden.

Die Justizvollzugsanstalten in England und Wales sind seit Längerem überfüllt. Britische Gefängnisse geraten auch immer wieder wegen schlechter Bedingungen in die Schlagzeilen. Starmer warf der Regierung seines Vorgängers Rishi Sunak Versagen vor. Die Situation sei schlimmer als erwartet, zitierte der «Guardian» Starmer. Seine sozialdemokratische Partei Labour hatte vergangene Woche die Wahl gewonnen und die konservativen Tories abgelöst.

Laut der BBC könnte die neue Justizministerin Shabana Mahmood verkünden, dass Gefangene entlassen werden, wenn sie 40 statt bisher 50 Prozent ihrer Haftstrafe verbüßt haben, bei schweren Gewalttaten solle das nicht gelten.

dpa