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Bundesinstitut: Vorsicht bei melatoninhaltigen Mitteln

Schneller einschlafen, besser durchschlafen: Das versprechen Hersteller melatoninhaltiger Mittel. Doch was ist mit Nebenwirkungen?

Melatonin soll das Einschlafen erleichtern. (Symbolbild)
Foto: Malte Christians/dpa

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt vor der Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln mit Melatonin. Besonders Schwangere, Stillende, Kinder und Jugendliche sowie Personen mit spezifischen Vorerkrankungen sollten diese nicht eigenständig und unkontrolliert einnehmen, so die Mitteilung des Instituts. Eine langfristige Einnahme könnte unerwünschte gesundheitliche Auswirkungen haben, wie die Auswertung der vorhandenen wissenschaftlichen Daten gezeigt hat.

Melatonin ist ein körpereigenes Hormon, das den Schlaf-Wach-Rhythmus steuert. In den letzten Jahren ist das Produktspektrum in Drogerien und im Internet deutlich gewachsen. Die Produkte sollen das Einschlafen erleichtern. Laut BfR übersteigt bei einigen verfügbaren Mitteln, die als Spray, Kapseln, Tropfen, Pulver oder Weichgummis angeboten werden, die empfohlene Tagesdosis an Melatonin die übliche Dosierung zugelassener melatoninhaltiger Arzneimittel.

Tagesmüdigkeit, verlängerte Reaktionszeiten

Laut dem Bundesinstitut ist Melatonin unter anderem zur zeitlich begrenzten Behandlung von Schlafstörungen bei Menschen ab 55 Jahren sowie bei Kindern und Jugendlichen mit Autismus-Spektrum-Störungen oder dem seltenen Smith-Magenis-Syndrom zugelassen. Im Gegensatz zu Arzneimitteln benötigen Nahrungsergänzungsmittel keine Zulassung.

Unerwünschte Folgen einer Melatonineinnahme können demnach ausgeprägte Tagesmüdigkeit, verringerte Aufmerksamkeit oder verlängerte Reaktionszeiten sein, was ein Unfallrisiko darstellen könne. «Andere mögliche unerwünschte Effekte im Zusammenhang mit der Einnahme von Melatonin umfassen unter anderem Kopfschmerzen, Blutdruckabfall, Reduktion der Körpertemperatur, Albträume, Kraftlosigkeit und Gangunsicherheit.» 

Melatonin beeinflusst auch den Blutzuckerspiegel. Daraus ergibt sich die Frage, ob eine langfristige Einnahme das Risiko für Typ-2-Diabetes erhöhen könnte. Das BfR weist jedoch auch darauf hin, dass gesundheitliche Risiken insbesondere der Langzeitanwendung bisher nur unzureichend untersucht sind.

“Die Veranstaltung beginnt um 19:00 Uhr im Konferenzsaal des Hotels. Bitte seien Sie pünktlich.”

dpa