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Deko und Discokugeln für bessere Schulklos

In vielen Schulen sind die Toiletten der Ort, den man lieber meidet. Mit einem Wettbewerb will die Deutsche Toilettenorganisation das ändern und zeichnet Ideen für schönere Schultoiletten aus.

Blick in einen Toilettenbereich der Hellweg Realschule in Unna-Massen.
Foto: Sascha Thelen/dpa

Drei Schulen aus München, Unna (Nordrhein-Westfalen) und Winsen an der Luhe (Niedersachsen) werden heute in Berlin für ihre neu gestalteten Toiletten ausgezeichnet. Im Wettbewerb «Toiletten machen Schule» vergibt die Deutsche Toilettenorganisation (GTO) außerdem sieben Sonderpreise, von denen zwei nach Berlin gehen. Beteiligt hatten sich laut Koordinatorin Svenja Ksoll 135 Schulen aus 14 Bundesländern. Nicht dabei waren Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.

Laut Ksoll sind Schultoiletten vielerorts ein Brennpunkt: Die Schulgebäude und somit auch die Sanitärräume seien oft in einem maroden Zustand. Es mangele häufig an Seife und Toilettenpapier. Probleme wie Vandalismus, Geruch oder fehlende Privatsphäre seien ebenfalls vorhanden. Im Rahmen des Wettbewerbs wurden Schulen dazu aufgefordert, Ideen und Konzepte für dauerhaft saubere Schultoiletten zu entwickeln und umzusetzen.

Toiletten-AG und kostenlose Tampons

Die drei Hauptpreisträger sind die Grundschule an der Stielerstraße in München, die Hellweg Realschule in Unna-Massen und das Gymnasium Winsen an der Luhe. Im Zuge des Wettbewerbs wurden Toiletten-Arbeitsgemeinschaften gegründet, Checklisten und Meldeketten zur schnellen Beseitigung von Mängeln entwickelt oder neue Angebote eingeführt, wie etwa die kostenfreie Ausgabe von Menstruationsprodukten durch die Schule. «Zahlreiche Toilettenräume wurden verschönert, mit Wandmotiven, Radioanlagen, Diskolichtern, Handyhalterungen, Kritzelwänden und Spendern für Tampons und Binden», so Ksoll.

Insgesamt werden Preise im Wert von 50.000 Euro vergeben. Die Sonderpreisträger sind die Gesamtschule Uellendahl-Katernberg in Wuppertal, die Laagbergschule in Wolfsburg, die Jenaplanschule Weimar, die Rudolf-Koch-Schule in Offenbach, die Paul-Simmel-Grundschule und die Scharmützelsee-Grundschule (beide Berlin) sowie das Gymnasium am Kurfürstlichen Schloss in Mainz.

Eine Studie zu Berliner Schultoiletten der GTO, die im August 2023 veröffentlicht wurde, hat bereits aufgezeigt, dass viele Schüler unter dem Zustand leiden, den Ort häufig meiden und deshalb im Schulalltag teilweise weniger essen und trinken.

dpa