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Der Start des ersten Transatlantik-Telefonkabels: Wie die Welt enger zusammenrückte

Am 25. September 1956 wurde das erste transatlantische Telefonkabel (TAT-1) offiziell in Betrieb genommen. Zum ersten Mal konnten Menschen in Europa und den USA über eine stabile Leitung miteinander sprechen – ein Meilenstein der Technikgeschichte.

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Foto: Newsflash24 (KI generiert)

Die Vision von globaler Kommunikation

Schon im 19. Jahrhundert verbanden Telegrafenkabel die Kontinente. Doch Sprache zu übertragen war eine völlig neue Herausforderung. Die Sprachsignale benötigten enorme Kapazitäten, Verstärker und Rauschunterdrückung, um über tausende Kilometer unter Wasser verständlich zu bleiben. Jahrzehntelang galt dieses Vorhaben als nahezu unmöglich.

Der Durchbruch in den 1950er-Jahren

Am 25. September 1956 war es soweit: Mit TAT-1 (Transatlantic No. 1) wurde das erste Seekabel in Betrieb genommen, das Telefongespräche zwischen Europa und Nordamerika ermöglichte. Es verband Oban in Schottland mit Clarenville in Neufundland und weiter bis Nova Scotia. Das Kabel konnte 36 gleichzeitige Telefongespräche übertragen – für die damalige Zeit eine Sensation.

Technik, die Geschichte schrieb

Das Kabel bestand aus mehreren tausend Kilometern Kupferdraht, ummantelt mit Schutzschichten, und war alle 100 Kilometer mit Verstärkern ausgestattet. Es war das Ergebnis jahrelanger Forschung und kostete rund 120 Millionen Dollar – eine gigantische Summe für die 1950er-Jahre. Für die Nutzer bedeutete es: Ein Telefonat von London nach New York war plötzlich kein Science-Fiction mehr, sondern Realität.

Der Einfluss auf Politik und Wirtschaft

Die neue Verbindung veränderte nicht nur den Alltag von Geschäftsleuten und Familien, sondern auch die internationale Politik. Regierungschefs konnten in Krisenzeiten direkt miteinander sprechen, Handelsbeziehungen wurden einfacher, und die globale Vernetzung nahm Fahrt auf. Ohne TAT-1 wäre die spätere Entwicklung moderner Telekommunikation – bis hin zum Internet – kaum denkbar gewesen.

Von TAT-1 zum Glasfasernetz

Heute verlaufen hunderte Glasfaserkabel durch die Weltmeere und transportieren in Sekunden Datenmengen, die sich die Pioniere von 1956 nie hätten vorstellen können. Doch TAT-1 war der Anfang. Es legte den Grundstein für unsere heutige globale Kommunikation – und zeigt, wie technische Visionen die Welt verändern können.

Das Vermächtnis des Kabels

Auch wenn TAT-1 längst stillgelegt ist, bleibt es ein Symbol für den Mut, scheinbar Unmögliches möglich zu machen. Es steht für den Beginn einer Entwicklung, die unser Leben bis heute prägt – von Videoanrufen über den Atlantik bis zu globalen Netzwerken, die wir für selbstverständlich halten.

TS