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Deutschland reduziert Export von Plastikmüll ins Ausland

Die Menge halbierte sich seit 2013 um 48 Prozent. Die Niederlande waren größter Abnehmer, gefolgt von Malaysia und der Türkei.

Eine weggeworfene Plastikflasche im Roten Meer vor Ägypten.
Foto: Andrey Nekrasov/Zuma Press/dpa

Deutschland exportiert weniger Plastikmüll ins Ausland. So wurden im vergangenen Jahr gut 694.000 Tonnen an Kunststoffabfällen ausgeführt, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden bekanntgab. Zum Vergleich: Zehn Jahre zuvor, also im Jahr 2013, waren noch gut 1,3 Millionen Tonnen aus Deutschland exportiert worden. Damit habe sich die Menge seit 2013 fast halbiert (minus 48 Prozent), erklärten die Statistiker. «Ein Grund dafür sind die Einfuhrbeschränkungen einiger asiatischer Länder für Plastikmüll», hieß es. Im Vorjahresvergleich ging die Zahl der Plastikmüll-Exporte um acht Prozent zurück. 

Und wohin wurde der Plastikmüll gebracht? Die größte Menge wurde den Angaben zufolge in die Niederlande ausgeführt. «Mit knapp 131.600 Tonnen ging fast ein Fünftel aller exportierten Kunststoffabfälle in den europäischen Nachbarstaat, der mit dem Hafen in Rotterdam einen wichtigen Umschlagplatz für Seefracht besitzt», hieß es. Dahinter folgten Malaysia (gut 90.500 Tonnen) und die Türkei (gut 87.100 Tonnen). 

Deutschland auch 2023 größter Exporteur von Plastikabfällen in der EU

In der Europäischen Union (EU) bleibt Deutschland – wie im Vorjahr – der größte Exporteur von Kunststoffabfällen. Die Niederlande belegten erneut den zweiten Platz mit einer Menge von etwa 550.500 Tonnen, gefolgt von Belgien, das knapp 436.400 Tonnen exportierte, so die Angaben der EU-Statistikbehörde Eurostat.

Das Bundesamt gab die Daten am 8. Juni anlässlich des Welttags der Ozeane bekannt. Der Tag soll die ökologische Bedeutung der Meere hervorheben. Gleichzeitig soll das Bewusstsein für ihre Bedrohung geschärft werden, beispielsweise durch Plastikmüll und andere Verschmutzungen, durch den Klimawandel und Überfischung.

Jedes Jahr gelangen nach Schätzungen weltweit zwischen 4,8 und 12,7 Millionen Tonnen Plastik in die Meere. Laut einer OECD-Studie könnte sich die Menge der weltweit produzierten Kunststoffabfälle bis 2060 verdreifachen, wenn keine Veränderungen eintreten. Die Kunststoffproduktion beruht hauptsächlich auf Erdöl.

dpa