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«Donauwalzer» reist ins All – 13.743 Noten suchen Paten

Das hätte Stanley Kubrick sicher gefreut. Der «Donauwalzer», seit seinem Film «2001: Odyssee im Weltraum» die inoffizielle Hymne des Alls, wird bei einem Live-Konzert ins Universum geschickt.

Der «Donauwalzer» macht sich demnächst auf die Reise zur 25 Milliarden Kilometer entfernten Sonde Voyager 1. (Archivbild)
Foto: Helmut Fohringer/APA/dpa

Der weltberühmte Walzer «An der schönen blauen Donau» wird in die unendlichen Weiten des Alls geschickt. Die Wiener Symphoniker spielen das Stück von Walzerkönig Johann Strauss am 31. Mai im Museum für angewandte Kunst (MAK) in Wien. Eine «Deep-Space-Antenne» der European Space Agency (ESA) in Spanien wird das Signal an die Sonde Voyager 1 funken, wie der Chef des Wien Tourismus, Norbert Kettner, sagte. 

„Ein historisches Versäumnis wird damit korrigiert“, sagte Kettner. 1977 wurden der Sonde bei ihrem Start auf einer vergoldeten Kupfer-Schallplatte neben Geräuschen, Grußbotschaften und Bildern auch 27 Musikstücke von Bach, Beethoven und Mozart für mögliche außerirdische Zivilisationen mitgegeben.

Ausgerechnet der «Donauwalzer», dank seiner Momente der Schwerelosigkeit die inoffizielle Hymne des Alls, fehle, so der Tourismus-Chef. So diene das Stück Astronauten als Aufwach-Musik und umrahme Andock-Manöver.

Erst Kritik, dann große Begeisterung

Den «Donauwalzer» hatte Regisseur Stanley Kubrick (1928-1999) für seinen ikonischen Science-Fiction-Film «2001: Odyssee im Weltraum» als Musik-Ergänzung ausgewählt. Die Entscheidung wurde zum Filmstart 1968 von Kritikern bemängelt, gilt seit langem aber als brillant.

Die Kampagne von Wien Tourismus ist im Rahmen der Feierlichkeiten zum 200. Geburtstag von Strauss. Die ESA, an der 23 Staaten teilnehmen, begeht am 31. Mai ihr 50. Gründungsjubiläum.

Können Daten in weiter Ferne noch gelesen werden?

Die Sonden Voyager 1 und Voyager 2 haben seit ihrem Start im Jahr 1977 etwa 25 Milliarden Kilometer von der Erde zurückgelegt. Sie befinden sich nun außerhalb des Sonnensystems. Das Signal wird voraussichtlich etwa 23 Stunden bis zur Voyager 1 benötigen, so die Angaben.

Laut einem Sprecher der Organisatoren hängt es von den technischen Mitteln anderer Zivilisationen ab, ob das Signal aufgrund seiner abnehmenden Intensität noch gelesen werden kann.

Wer symbolisch an dieser Reise teilnehmen möchte, hat die Möglichkeit, kostenlos die Patenschaft für eine der 13.743 Noten des Stücks zu übernehmen.

dpa
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